www.Morr-Siedelsbrunn.de
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Zum Gedenken an Hans Morr

Die Panzermauer bei Berg in der Südpfalz

Panzermauer mit Höckerhindernis und Drahtverhauen

Zwischen Hagenbach und Berg in der Südpfalz befinden sich 300 Meter östlich der L540 die Reste einer Panzermauer. Diese wurde im Rahmen des Westwall-Limesprogramms im Jahr 1937/38 zusammen mit dem westlich anschließenden Nassen Panzergraben errichtet. Die Mauer wurde am Fuß einer natürlichen Hangkante errichtet und folgt dieser auf einer Länge von ca. 260 Meter in 3 abgewinkelten Teilstücken. 

Aufgabe der Anlage war es den gegnerischen Kettenfahrzeugen am Ende des Panzergrabens den Einbruch in die Verteidigungslinie zu versperren bzw. die Fahrzeuge in den optimalen Schußbereich der eigenen Panzerabwehr zu lenken. Zu diesem Zweck bestand in Verlängerung zur Strasse L540 eine Höckerlinie (Kampfwagenhindernis), welches sich links der Strasse fortsetzte. Die Strasse konnte im Bedarfsfall mit einer Sperreinrichtung verschlossen werden.

Lage der Panzermauer mit umgebenden Bauwerken

Zur direkten Verteidigung im Mauerbereich befand sich an deren Enden je ein MG-Schartenstand. Ein Weiterer befand sich oberhalb der Mauer. Im linken Knick der Mauer war ein Doppel-Schartenstand eingelassen. Weitere Schartenstände befanden sich im Anschluss an das Bauwerk. Die Bunkerbauten wurden von den Alliierten nach dem Krieg gesprengt.

Die Panzermauer hat heute nur eine relativ geringe Höhe von ca. 2,5 Meter und eine Dicke von 0,4 Meter am oberen Ende. Später wurden solche Anlagen bedeutet höher und dicker ausgeführt, womit man den immer leistungsfähigeren Panzerfahrzeugen rechenschaft trug (Aachen-Saar Programm).

Oberhalb der Mauer befinden sich Betonfundamente, welche ehemals einen Artillerie-Beobachtunsstand trugen.

An der Vordefront der nach oben abgeschrägten Betonmauer stehen auch heute noch Eisenhaken hervor, welche ehemals der Befestigung von Tarnnetzen dienten (siehe Bild unten). Von der Mauer zum Panzergraben hin verlaufen Beton-Streifenfundamente, welche ehemals Stacheldraht-Annäherungshindernisse getragen haben, von welchen heute aber nichts mehr zu sehen ist. Auch finden sich im Gelände noch einige Eisenstäbe, welche den ursprünglichen Drahtverhau als Infanteriehindernis trugen. Im Umfeld finden sich stellenweise noch die Bauwerke verbindende Laufgräben.

Der Reichskanzler Adolf Hitler besuchte das Bauwerk auf seiner Inspektionsreise zum Westwall 1939. Daher wurde die Anlage umgangssprachlich auch "Hitlermauer" genannt.

Da die Anlage in recht unzugänglich im sumpfigen und ziemlich verbuschten Gelände liegt, sollte man eine Besichtigung idealerweise in den Wintermonaten in Erwägung ziehen. Besondere Vorsicht ist wegen der aus dem Boden stehenden Moniereisen geboten !

Der der Panzermauer vorgelagerte, nasse Panzergraben
Rechtes Ende der Panzermauer mit gesprengtem Schartenstand
Mittlerer Mauerbereich mit heutiger Höhe von ca. 2,5 Meter
Haken zum Befestigen von Tarnnetzen
Vorspringender Knick der Panzermauer
Am Bildrand links war der ausgesprengte Doppel-Schartenstand eingelassen
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© Hans-Günther und Jürgen Morr