Am östlichen Stadtrand der Harzstadt Clausthal-Zellerfeld befinden sich auf einer Fläche von annähernd 120 Hektar die Reste der nach Allendorf, Lichtenau, Krümmel und Elsnig fünftgrößten TNT-Sprengstoffabrik des 3. Reichs.
Unmittelbar nach ihrer Machtergreifung im Jahr 1933 ließen die Nationalsozialisten Pläne für Sprengstofffabriken im gesamten Deutschen Reich erstellen. Das Waldgelände in Clausthal-Zellerfeld wurde durch die Montan GmbH, einer Tarnfirma des Heereswaffenamts, erworben. Wie auch die anderen Munitionswerke wurde die Fabrik als Schläferfabrik geplant und ab 1935 für die Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse (Verwertchemie) überwiegend von der Firma Grün & Bilfinger gebaut. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1938. Die "schlafende" Fabrik- Deckname "Werk Tanne"- wurde im Juni 1939, also drei Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, geweckt und nahm die Sprengstoffproduktion auf.
Bild oben: Ehem. Werksareal Tanne projiziert in Google Maps
Orange Linien = Eisenbahngleise
Gelbe Linie = Werksgrenze
Weisse Flächen = Gebäude und Lager
Rote Fläche oben links = Werkswohnungen für die Betriebsleitung (Tannenhöhe)
Das Werksareal war gem. obigem Bild (grob) folgendermaßen aufgeteilt:
Oben links= Verwaltung, Küche, Kantine
Oben mitte = Werkstätten, 2. Kraftwerk und Kohlebunker, Wäscherei
Oben rechts = Brand- und Sprengplätze
Mitte links = Verwaltung und Lager
Mitte = Säureverarbeitung und Nitrierung = eigentliche TNT-Produktion
Mitte rechts = Bomben- Granaten und Minenfüllerei, Lagerbunker für Fertigmunition, Versand
Unten links = Werkschutz, Feuerwehr, Haupt-Pumpen, Kraftwerk, Kohlebunker
Unten mitte = Labors, Säure-Aufarbeitung
Unten rechts = Lagerbunker für Fertigmunition, Rauchbombenproduktion
Voraussetzungen für den Bau
Für den Bau der Anlage an dieser Stelle waren u. a. folgende Grundvoraussetzungen erforderlich bzw. gegeben:
Da nach dem 1. Weltkrieg das Zechenschließen im Harz begann und in Folge nur sehr geringe Beschäftigungsalternativen bestanden, hatte man vor dem Bau von Werk Tanne eine sehr hohe Arbeitslosigkeit in der Region Clausthal-Zellerfeld. Die verantwortlichen Politiker und Bewohner der Region hatten demnach ein großes Interesse an der Ansiedlung eines Industriebetriebs. Zumal sich dort das Geld körperlich auch leichter verdienen lies als im Bergbau.
Siedlungen und Lager
Für das zahlreiche Werkspersonals entstand in Zellerfeld ein neuer Stadtteil. Das Führungspersonal des Werks wohnte unmittelbar westlich der Fabrik, an der Tannenhöhe (siehe im Plan oben links). Für Meister und Angestellte wurden Doppelhäuser rund um den Ludwig-Jahn-Sportplatz errichtet. Für die Angestellten an der Hausherzberger-Strasse. Die oben genannten Einheiten sind bis heute erhalten. Da viele Arbeiter im Laufe des Krieges an die Front beordert wurden, mussten für nachrückende Dienstverpflichtete und ZwangsarbeiterInnen Unterkünfte in Werksnähe erstellt werden. Diese Lager befanden sich entlang der Breslauer Strasse und des Mönchstalwegs. Sie wurden in der Nachkriegszeit niedergelegt. In Clausthal-Zellerfeld verteilt befanden sich noch weitere Lager.
Am Unteren Pfauenteich befindet sich der sogenannte "Russenfriedhof". Hier wurden sowjetische ZwangsarbeiterInnen und deren Angehörige "verscharrt", welche bei Unfällen und dem US-Bombenangriff am 07. Oktober 1944 ums Leben kamen oder an Entkräftung Aufgrund mangelnder Nahrungszuteilung starben. Nach dem Krieg wurde der Platz in eine Gedenkstätte umgestaltet. Ein weiteres Gräberfeld existiert auf dem Clausthaler Friedhof. Hier wurden deutsche Opfer des schweren Explosionsunglücks vom Juni 1940 beigesetzt.
Gebäude / Produktionshallen
Die 214 Gebäude wurden aus Sicherteitsgründen mit großem Abstand voneinander errichtet. Bei besonders explosionsgefährdeten Prozessen wurden Abstände bis 50 Meter realisiert, woraus auch die große Werksfläche resultiert. Das lose Streuen der Gebäudes im Gelände sollte des auch das Zuordnen als Industrieanlage erschweren, denn in der Regel sind dort Gebäude auf engem Raum parallel und rechtwinkelig zueinander angeordnet.
Für die Produktionshallen erstellte man auf dem Fundament zuerst ein ca. 5 Meter hohes, einstöckiges Beton-Skelett aus vorgefertigten Bauelementen. Die Hallendecke wurde als betoniertes, durchschlagsicheres Flachdach ausgeführt. Die Gefache zwischen den Betonteilen wurden nach fertiggstelltem Einbau der Produktionsanlagen mit Ziegel- oder Leichtbausteinen ausgemauert bzw. erhielten ihre Abtrennungen, Türen und Fenster. Bei einem Explosionsunfall konnte der Detonationsdruck über diese "Ausblaswände" entweichen, indem die Wände nach aussen zerborsten, ohne dass tragende Bauteile hierbei zerstört wurden. Ein Wiederaufbau war somit schnell möglich.
Um die explosionsgefährdeten Gebäude herum wurden 5 Meter hohe Wälle (Sprengmauern) aus dem Aushub der Produktionsgebäude errichtet. Die Wälle schüttete man anschließend mit Mutterboden an und bepflanzte sie zum Zweck der Tarnung. Im Falle einer Explosion wurde die Druckwelle nach oben abgelenkt. Hierdurch sollte der Schaden an den angrenzenden Gebäuden vermieden oder zumindest in Grenzen gehalten werden.
Alle Gebäude waren dreistellig nummeriert. Wobei 300-er Nummern den Produktionsanlagen und Säurelagern zugeordnet waren, 400-er Nummern Aufenthalts- und Waschgebäuden, 500-er Nummern der Energieversorgung, Werkstätten, Magazine und Lagern und 900-er Nummern den Sondergebäuden. Diese Art der Gruppenkennzeichnung war bei allen anderen TNT-Fabriken identisch, so dass die Arbeiter beim Wechsel in eine andere Fabrik sich schnell zurecht finden konnten.
Auf dem Gelände verteilt befanden sich mehrere Schutzräume in Form von betonierten Röhren, welche in den Boden eingetieft waren. Die Betonstärke der Röhren betrug nur 15 cm. Bei Bombenangriffen war hier nur ein Splitterschutz gegeben. Bei der Detonation einer Bombe in der unmittelbaren Nähe waren diese Räume wirkungslos. Ihr primärer Zweck war der Schutz der Belagschaft bei Produktionsstörungen mit Explosionsgefahr.
Die Untergeschosse einiger Aufenthaltsräume waren als Luftschutzraum ausgebaut. Die Wand und Deckenstärke betrug hier 30 cm. Aussenfenster konnten mit Panzerläden von innen verschlossen werden. Türen nach aussen und im Keller bestanden aus Stahl. Hierdurch war ein bedeutend besserer Luftschutz als in den röhrenförmigen Schutzräumen gewährleistet.
Für den Luftschutz war ein Luftschutzwart mit eigenem Büro (Bau 456) auf dem Werksgelände zuständig.
Alle produktionsrelevanten Anlagen wurden redundant (in doppelter Ausführung) erstellt, damit bei Störungen die Fertigung möglichtst unterbrechungsfrei weiter laufen konnte.
In Clausthal-Zellerfeld wurde das Werk anfangs umgangssprachlich "Schokoladenfabrik" genannt, da der (bekannte) Zweck der Anlage offiziell nicht genannt werden durfte.
Da für die Herstellung des Sprengstoffs TNT große Mengen Nitriersäure (Gemisch aus konzentrierter Salpeter-und Schwefelsäure) erforderlich waren, waren alle Produktionshallen in denen hiermit gearbeitet wurde- einschließlich der Säurelager- mit säurefesten Belägen und Fliesen ausgekleidet.
Tarnung der Anlage
Die Tarnung gegen feindliche Luftaufklärung war sehr wichtig. Das Werksareal war von aussen quasi nicht einsehbar. Die meisten Dächer der Gebäude wurden als gezackte Flachdächer ausgeführt, mit Erde versehen und- wie auch das übrige Werksareal- dicht bepflanzt. Die Zackenform erschwerte besonders bei Wurfschatten die Lokalisierung aus der Luft. Für die Begrünung waren werkseigene Gärtner und Waldarbeiter zuständig. Höfe und größere Freiflächen wurden mit Tarnnetzen überspannt. Bäume durften nicht gefällt werden. Für die Neubepflanzung waren ausschlieslich immergrüne Gehölze zu werden, damit auch übers Winterhalbjahr die Tarnung erhalten blieb. Das dreistöckige Kesselhaus mit seinen zwei Schornsteinen wurde bis zum Obergeschoss angeerdet und bepflanzt, um dessen Erkennung aus der Luft zu erschweren. Transporte von Rohstoff- und Fertigprodukten per Bahn oder LKW erfolgten überwiegend bei Dunkelheit. Regelmäßig wurde das Werk mit einem Fieseler Storch überflogen, dabei fotografiert und die Bilder hinsichtlich Tarnungsmängeln ausgewertet. Entsprechend wurde neu angepflanzt oder nachgebessert. Angeblich konnten die großen Schornsteine des Kesselhauses- wie im Sprengchemie Werk Scheumo- bei Luftalarm eingefahren werden.
Das gesamte Werksareal war von einem 2 Meter hohen Zaun mit Stacheldrahtkrone umgeben und wurde rund um die Uhr vom Werksschutz bewacht.
Wege und Fahrstrassen in der Fabrik wurden aus Tarngründen- nicht wie im 3. Reich oft üblich- betoniert oder geteert. Man belegte die Fahrbahn mit kleinen Naturhartsteinen, so dass auch in den Fugen und zwischen dem Belag Gras wachsen konnte. Die Fahrbahnbreite hielt man so gering wie möglich. Hierdurch war eine aus der Luft sichtbare Strasse bestenfalls als Waldweg zu identifizieren.
Energie und Transport
Den für die Produktion notwendigen Strom erzeugten zwei Kohlekraftwerke (Bau 591 und Bau 501) in Verbindung mit 2 Turbinen (Bau 502), welche sich am nördlichen und südlichen Werksrand befanden. Der Kohlebrennstoff wurde den Öfen von Lagerbunkern mittels Transportbänder in Füllrümpfe zugefördert. Weiterer Stromlieferant waren die Stadtwerke Clausthal.
Auf dem gesamten Gelände verteilt befanden sich teils verbunkerte Transformatoren, welche den Strom von 500 Volt auf 380 Volt bzw. 220 Volt herunter transformierten. Die Stromleitungen verliefen unterirdisch zu den Endverbrauchern. An den erhaltenen Gebäuden sind die Anschlusskästen an der Aussenwand noch vorhanden. Für Notfälle standen selbstanlaufende Notstromaggregate zur Verfügung.
Prozessdampf wurde im Werk von den zwei Kesselhäusern in den Kohlekraftwerken erzeugt. Die Heissdampf-Zuleitung zu den Verbrauchsstellen erfolgte über isolierte, obertägige Rohrleitungen. Neben dem Kohlekraftwerk II (Bau 591) befand sich ein Hilfsheizkraftwerk (Bau 540), welches ebenfalls mit Kohle befeuert wurde und den zusätzlichen Wärmebedarf über das Winterhalbjahr abdeckte.
Die flüssigen Produktions-Rohstoffe Toluol und Säure wurden in großen, unterirdischen Tanks gelagert und über ein weit verzweigtes Rohrleitungsnetz den Verarbeitungsstellen zugeführt. Für den ebendfalls in großer Menge zum Neutralisieren der sauren Abwässer benötigten Kalk gab ein 1200 m2 grosses Kalklager (Gebäude 323).
Der strassengebundene, werksinterne Materialtransport erfolgte mittels akkubetriebenen Elektrofahrzeugen. Im nördlichen Werksbereich befanden sich deren Standort, Reparaturwerkstatt und Ladestation (Bau 526, 549 und 548).
Für den werksinternen Rangierbetrieb stand eine feuerlose Dampflokomotive zur Verfügung. Deren Dampfversorgung erfolgte über das Haupt-Kesselhau, Bau 501. Die Lok wurde bei Nichtgebrauch im Lokschuppen Bau 513 untergestellt.
Wasser wurde dem Werk aus Brunnen, über eine 4,5 Km lange Rohrleitung vom Kahlebergschacht, vom Fortuner Teich und in Notsituationen vom südlich angrenzenden Mittleren Pfauenteich zugeführt. Die erforderliche Pumpleistung wurde hauptsächlich von Pumpen im Haupt-Pumpenhaus, Bau 507, erbracht. Ein kleines Pumpenhaus befand sich 200 Meter östlich ausserhalb des Werks am Fortuner Teich (Bau 510). Es wurde in der Nachkriegszeit gesprengt, die Ruine ist sichtbar. Eine Tauchpumpe förderte das Frischwasser aus dem Kahlebergschacht ins Werk.
Die Versorgung mit Brenn-und Rohstoffen erfolgte durch die Reichsbahn, wofür auf dem Werksgelände eine 5 km lange Normspur-Ringgleisanlage mit sechs Stichgleisen und Anschluss an die Innerstebahn in Höhe Ostbahnhof Freiberger Strasse hergestellt wurde. Die Bahn übernahm auch die Abfuhr der Fertigprodukte.
Da die Landstrasse von Clausthal nach Altenau bei Baubeginn der Fabrik durch das Werksareal verlief, wurde sie kurzerhand 300 Meter nach Norden- um das Werk herum- verlegt. Dies ist heute die K38, Altenauer Strasse.
Bis dato noch unbestätigt ist die Versorgung mit Gichtgas von den Stahlwerken Reichswerke Herrmann Göring in Salzgitter. Das Gas soll via Gasleitung direkt von Salzgitter ins Werk Tanne geliefert worden sein.
Produktion
Ab März 1939 lief die Produktion an. Mit 2600 Mitarbeitern wurde der Sprengstoff Trinitrotoluol (TNT) hergestellt. Diese Sprengstofffüllung hatte im Sprengstoffindex der Wehrmacht die Bezeichnung Füllung 14 Fp02.
Da 3-schichtig gearbeitet wurde, waren die oben genannten Mitarbeiter nicht gleichzeitig im Werk.
Die Produktionskapazität lag bei 2500 Tonnen pro Monat. Sie wurde im Verlauf des Krieges auf über 2900 Tonnen pro Monat erhöht, ohne dass die Entsorgung der toxischen Abfallstoffe in erforderlichem Umfang angepasst worden wäre. Die Hälfte des im Werk produzierten TNT's wurde in einem zweiten Betriebsteil im östlichen Werksbereich (400er- Gebäudenummern) in angelieferte Bomben- und Granathülsen sowie Tellerminen abgefüllt. Die andere Hälfte wurde an andere Füllwerke verkauft.
In kleinerem Umfang wurden auch die 30 x 30 x 12 cm messende Holzmine 42 hergestellt, welche nur schwer mittels damaliger Metallsuchtechnik aufgespürt werden konnten, da sie verleimt ware und ausser den kleinen Deckelschrauben keine metallischen Gegenstände enthielten. Die Zündung der Holzmine erfolgt chemisch durch Reaktionsflüssigkeit, welche duch Zerstörung einer Glasampulle nach dem Darüberfahren freigesetzt wurden. Die Minen quollen bei feuchtem Grund auf und funktionierten dann nicht mehr zuverlässig.
Als zum Ende des Krieges TNT-Rohstoffe knapp wurden, wurde dem teuren TNT für große Ladungen billigeres Ammonimnitrat beigefügt (Amatol, Füllpulver) und die Füllung so "gestreckt". Die Sprengkraft erreichte mit der Mischung "nur noch" etwa 80 % von reinem TNT.
In zwei Bauten (446 und 447), ebenfalls im östlichen Werksteil, wurden Rauchbomben produziert.
Im Werk war man auch in der Lage, gegnerische Munition zu untersuchen und Blindgänger zu delaborieren, als auch Sprengstoff-Fehlchargen aufzuarbeiten.
In einer Tonsilanlage (Bau 421) wurde mittels Tonsilerde monatlich etwa 330 Tonnen TNT-Reste aus Produktionabfällen extrahiert, welche auch aus anderen Sprengstofffabriken kamen.
Für die Erprobung kleinkalibriger Munition existierten zwei Schiessanlagen (Anlagen 920 und ?) im nördlichen Betriebsteil. Die größere der beiden Anlagen war in den geraden Einschnitt für den Bahn-Gleiskkörper integriert.
Für Versuche mit Sprengstoff und Munition standen im nordöstlichen Werksteil besonders präparierte Brand- und Sprengplätze zur Verfügung (Gebäude 909 und 921). Dort wurde Sprengstoffabfall verbrannt und die Funktion von scharfen Tellerminen und Granaten getestet.
Während der gesamten Betriebszeit des Werks wurden rund 105.000 Tonnen TNT hergestellt, was etwa 14 % der gesamten TNT-Produktion im Deutschen Reich entsprach. Die monatliche Füllkapazitat von Bomben und Granaten lag bei ca. 250.000 Stück, Tellerminen wurden etwa 20.000 Stück pro Monat befüllt.
ArbeiterInnen
Da im Verlauf des Krieges immer mehr deutsche Männer aus dem Werk an die Front abgezogen wurden, ersetzte man deren Stellen- wie überall in der deutschen Kriegswirtschaft- durch deutsche Frauen und Freiwillige bzw. angeworbene Ausländer aus besetzten Ländern. Als diese im weiteren Kriegsverlauf nach Heimaturlaub nicht mehr zurück kamen oder vorzeitig und "illegal" Deutschland verliessen wurden auch Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen eingesetzt. Die OstarbeiterInnen, insbesondere Russen, waren gemäß der NAZI-Doktrin als Untermenschen in jeglicher Hinsicht schlechter gestellt als westliche Arbeiter und wurden vornehmlich mit den schwersten, gefährlichsten und ungesündesten Arbeiten im Werk betraut. Viele von ihnen starben sehr jung an Krankheiten und Unterernährung, da die ihnen zugewiesenen Nahrungsrationen nicht dem benötigten Kalorienhaushalt entsprach und ihnen auch eine unzureichende medizinische Versorgung zu Teil wurde. Im Verlauf des Krieges wurden die Bedingungen im allgemeinen für alle schlechter. Gegen Ende 1944 betrug der Anteil ausländischer Arbeiter über 50 %. Schlüsselpositionen blieben jedoch immer in deutscher Hand.
Im Werk existierte eine Zentralküche (Bau 584), deren Produkte aber wohl eher dem deutschen Personal vorbestimmt war. Über die Werkfläche verteilt befanden sich mehrere Aufenthalts- Wasch- und WC-Räume.
Für die Reinigung von Schutzkleidung der mit Säure und Sprengstoff in Berührung kommenden ArbeiterInnen gab es zwei Wäschereien (Bau 559 und 562). Ausserdem existierte eine Krankenstation und eine Apotheke.
TNT-Herstellung
Ausgangsprodukt für die TNT-Herstellung war Toluol (Methylbenzol). Dieses wurde aus Erdöl oder Steinkohle gewonnen. Da es während des Krieges permanent zu wenig Erdöl gab, erfolgte die Gewinnung überwiegend aus Steinkohle. Lieferanten waren die IG-Farben und der Benzol Verband Bochum.
Das Toluol musste unter permanentem Rühren mittels Nitriersäure (Mischung aus Salpeter- und Schwefelsäure) drei mal nitriert werden (Mono-Di-Trinitrotoluol-Nitrierstufen), wobei bei jedem Nitrieren dem Toluol-Molekül eine Nitroverbindung hinzu gefügt wurde.
Das Nitrieren erfolge in großen doppelwandigen Behältern, welche im Boden der Anlage eingelassen wurden. Jede Nitriereinheit bestand aus einem Reaktor, in welchen die Medien flüssig eingespeist und umgerührt wurden und einem Separator, in welchem sich das Nitrierprodukt der jeweiligen Stufe separierte und von dort in die nächste Prozessstufe überführt wurde.
Beim gesamten Nitrieren entstand viel Wärme (exotherme Reaktion), welche mittels Kühlwasser abgeführt werden musste. Das Einhalten von genauen Temperaturen war hierbei sehr wichtig. Mit jeder Nitrierstufe musste die Säurekonzentration steigen. In der dritten Nitrierstufe wurde dampfende Schwefelsäure (Oleum) zugeführt. Der Prozess lief kontinuierlich ab.
Nach der dritten Nitrierstufe wurde das TNT gereinigt und neutralisiert. Dies erfolgte zuerst durch ausgiebiges Waschen mit sauberem Wasser und danach mittels Natriumhydroxyd (Ätznatron)- Behandlung.
Die noch unverbrauchte Nitriersäure der dritten Nitrierstufe wurd dem Prozess der zweiten Nitrierstufe zugeführt bzw. dort wieder verwendet. Verbrauchte Nitriersäure aus der zweiten Nitrierstufe wurde im Bau 343 denitriert und im Gebäude 316 wieder aufkonzentriert, so dass die Säure, vermengt mit frischer Nitriersäure, wieder dem Prozess der ersten Nitrierstufe zugeführt werden konnte.
Der Transport des flüssigen TNT's zwischen den drei Nitrieranlagen erfolgte durch mit Dampf beheizte, oberirdische Rohrleitungen. Dies war insbesonders im Bereich zwischen erster und dritter Nitrierstufe eine sehr sensible Angelegenheit. In dieser Phase durfte der Sprengstoffbrei eine maximale Temperatur von 80°C (?) nicht überschreiten. War die Temperatur zu hoch, explodierte das Sprengstoff-Halbfabrikat. War sie zu tief wurde die Masse zäh (besondes im Winter) und verstopfte die Leitung.
Nach der finalen Reinigung erfolgte die flüssig-/ breiige Abfüllung in Bomben und Granaten (Bauten 418 und 419) oder Trocknung (Bau 340) und Granulierung (Bau 341). Das heisse und breiige TNT musste unter intensivem Rühren mit Holzstöcken von Hand in die angelieferten Bomben und Granathülsen eingefüllt werden, damit keine Lufteinschlüsse entstanden. Diese hätten den Sprengstoff zu wenig verdämmt und somit die Zerstörungskraft gemindert. Eine geplante Teil-Automatisierung dieses Prozesses wurde nicht mehr umgesetzt.
Granuliertes TNT wurde in geringen Mengen auch lose an andere Abfüllwerke geliefert.
Sauberes TNT ist ein weis- bis gelbliches, kristallines Material und relativ handhabunssicher. Wird es lose angezündet, brennt es ab. Es ist nicht schlagempfindlich und nur mittels Initialzünder (Sprengpatrone) zur Detonation zu bringen. Diese verläuft dann aber mit extremer Geschwindigkeit von ca. 8.000 Meter pro Sekunde ab.
Betriebserkrankungen
Auf die Gesundheit der beschäftigten Arbeiter wurde keine Rücksicht genommen. Wie oben beschrieben wurde für die Herstellung von TNT grosse Mengen von Nitriersäure benötigt, welche aus einer Mischung von konzentrierter Salpeter- und Schwefelsäure bestand. Der Ausgangsstoff Toluol an sich ist auch schon giftig. Die unzureichend geschützten ProduktionsarbeiterInnen zogen sich durch Inhalation der Dämpfe langsam schwere Vergiftungen zu, welche letzendlich zum Tod führten. Bei Hautkontakt verursachte die Säure schwere Gewebezerstörungen. Das TNT wurde über die Haut absorbiert und führte zur Zerstörung der Roten Blutkörperchen und somit ebenfalls zum Tode. Die unmittelbar mit dem TNT in Berührung kommenden ArbeiterInnen wurden alle 2 bis 3 Monate ausgetauscht. Zu erkennen waren die mit TNT in Kontakt kommenden Personen an ihrer gelblichen Hautfarbe und den roten und Haaren. Diese sichtbaren, äusseren Veränderungen waren Resultat der Zersetzung der Roten Blutkörperchen. Die kostenlose Gabe von Frischmilch und Vitaminpräparaten konnte diesen Prozess in keinster Weise aufhalten und war wohl eher als psychologische Maßnahme zu sehen.
Unfälle
Unfälle kamen häufig vor. Bei der Herstellung des Sprengstoffes entstand Wärme (exogene Reaktion). Durch Störung im Prozess konnte überhöhte Temperatur des Sprengstoffbreis zur Explosion führen (s. oben). Das ungereinigte TNT-Endprodukt war durch Erschütterung zur Explosion zu bringen. In gereinigtem Endzustand war dies nur mittels Initialzünder (Sprengkapsel) möglich.
Bei dem schwersten Unglück, am 6. Juni 1940, explodierte die Nitrieranlage im Bau 307, wobei 61 Menschen zu Tode kamen. Der zentnerschwere Deckel mit Rührer der Anlage wurde durch die Explosion 2 km weit durch die Luft geschleudert.
Durch den Explosionsdruck zerbarsten auch Säurebehälter. Die Säure ergoss sich über daneben stehende Arbeiter. Deren Kleidung und Haut wurde durch die Säure zerfressen. Sie konnten nur noch durch Hartgegenstände wie Gürtelschnallen oder Anhänger identifiziert werden, welche sie bei sich trugen. Wieder andere Personen wurden zerrissen, man fand von ihnen nur noch einzelne Gliedmaßen. Von Arbeitern, welche sich im Zentrum der Explosion befanden, war gar nichts mehr zu finden. Deren Särge wurden vor der Beisetzung mit Sandsäcken gefüllt.
Entsorgung und Entsorgungsprobleme
Während des gesamten Anlagenbetriebs gab es massive Entsorgungsprobleme für die toxischen Abwässer und Schlämme, welche beim Waschen des TNT's anfielen und der Säure-Aufkonzentration entstanden. Aus den geplanten 300 m3 Abwasser pro Tag wurden in Spitzenzeiten 4000 m3. Die gelb und rot gefärbten, umweltschädlichen Abwässer wurden nur unzureichend mit Ätzkalk neutralisiert.
Die anfänglich angedachte Versenkung der Abwässer auf dem eigenen Werksgelände musste wegen mangelnder Aufnahmefähigkeit des Bodens und der zur erwartenden Vernichtung der Tarnvegetation durch das saure Abwassermedien aufgegeben werden.
Vor der Fertigstellung der Abwasserleitung nach Osterode / Petershütte leitete man die anfallenden Abwässer mittels einer Röhrenleitung in den östlich vom Werk liegenden, 2,5 km entfernten Polstertaler Teich.
Parallel wurde eine 0,3 Meter im Durchmesser messenden Steinzeug-Rohrleitung über Butenbock zum Heiligenstock gebaut. Von dort liefen die Abwässer über eine 50 Meter hohe Kaskadentreppe in die im Tal verlaufende Kleine Bremke, weiter über die Große Bremke bei Osterode / Petershütte in die vom Werk 16 km entfernte Söse. In den Bächen befindliche Flora und Fauna wurde durch die Abwässer vernichtet. Da die Kleine Bremke nur ein kleines Rinnsal mit geringer Wasserführung ist, überwog die Abwassermenge von Werk Tanne bei weitem. Es kam nur zur geringfügigen Verdünnung des Abwassers. Zeitweise schäumte diese Brühe sehr stark auf, so dass das Bremketal bis hinein nach Petershütte mit Abwasserschaum bedeckt war und Fuhrleute mit ihren Pferden das Areal nicht mehr befahren konnten, da die Pferde wegen des sich in Bewegung befindlichen Schaums scheuten.
Hiernach wurde die Abwasserleitung unter Zwischenschaltung von zwei weiteren, offenen Kaskaden, vom Heidenstock ausgehend durch das Tal der Großen Bremke bis nach Petershütte verlängert und die Abwässer direkt in die Söse eingeleitet. Da sich die Abmassermenge aufgrund von Produktionssteigerungun der später hinzu kommenden Säureaufarbeitung kontinuierlich erhöhte, zog sich die braun-schwarze Brühe über die Flüsse Rhume und Leine bis nach Hannover hin. Dies führte wiederum zu Protesten der Anwohnergemeinden.
Nun wurde in Petershütte ein Sammelbecken mit 1600m3 Fassungsvermögen und eine Pumpstation errichtet. Diese verband man über Rohrleitungen mit drei Schluckbrunnen, welche man auf 150 Meter Täufe östlich von Petershütte in den Untergrund bohrte. Einen großen Teil der Abwässer verpresste man mittels der Brunnen im Untergrund, Verbleib offen !
Ende 1944 wurde ein vierter Schluckbrunnen angelegt, welcher aber nicht mehr in Betrieb ging. Es ist der einzige, welcher heute noch sichtbar ist.
Da das Leitungsnetz nicht für die immer größere Abwassermenge ausgelegt war, kam es häufig zu Stauungen, Verstopfungen mit Überläufen und anschließender Versickerung ins Erdreich. Die Leitung musste dann jedes mal aufgegraben und gereinigt werden. Während dessen wurden die Abwässer über eine weiter westlich verlaufende, provisorische Umlaufleitung geführt.
Ab 1944 wurde ein weiterer Teil der roten Abwässer in einer neuen Anlage (Gebäude 611 und 612) im Werk energieintensiv durch Verdampfen reduziert. Die zurück bleibenden Reste verbrannte man auf dem werksinternen Brandplatz. Rein logisch betrachtet können auf diese Art allerdings nur ganz minimale Mengen von Abwässern entsorgt worden sein. Die Anlage ist daher eher als Pilotprojekt zu sehen.
Eine geplante 250 km lange Abwasserleitung in die Nordsee wurde nicht realisiert. Auch die technisch mögliche Abwasserneutralisation mittels Aktivkohle wurde aus Aufwands- / Kostengründen nicht umgesetzt, die Sprengstoffproduktion hatte in Kriegszeiten allemal Priorität vor Personen- und Umweltschutz.
Für die grobe Neutralisation der basischen Abwässer wurde Ätzkalk verwendet. Der Verbrauch lag 1944 bei etwa 50 Tonnen pro Monat. Die Kalkabfälle wurden in die angrenzenden Pfauenteiche entsorgt und verunreinigen diese bis heute.
US-Luftangriff
Zu Anfang des Krieges war es für Britten und später Amerikaner schwer aus der Luft aufzuklären. Die alliierten Flugplätze lagen weit vom Inneren des Reichs entfernt und die Deutsche Luftabwehr war intakt. Dies änderte sich spätestens nach der Invasion der Alliierten am 06.06.1944 in der Normandie in Frankreich. Nun standen- bei mittlerweile stark geschwächter Deutscher Luftabwehr- geeignete Flugfelder als Ausgangsbasis für Erkundung und Bombardierung zur Verfügung.
Auch wurde die Tarnung der Anlage vor der Luftaufklärung durch die grosse Explosion der Nitrieranlage am 06. Juni 1944 (= Tag der Invasion in Frankreich !) und durch Säureeinwirkung abgestorbene Grossgehölze zunehmend eingeschränkt.
Nachdem die Bomberstaffel der 8. USAAF am 07. Oktober 1944 aus Westen kommend den Brocken anflog und dort ein Wendemanöver vollzog, erfolgte um 12:30 Uhr auf Werk Tanne ein zehnminütiger Angriff mit 129 B-24 Bombern, bei dem 1743 Bomben abgeworfen wurden, wovon 493 Stück auf das Werksareal fielen. Hierbei sollen 70 Gebäude beschädigt bzw. zerstört worden sein. Mindestens 88 Menschen- überwiegend Zwangsarbeiter- wurden getötet. Die meisten ausserhalb des Werks, da die Mehrzahl der Bomben auf ein Arbeitslager fiel. Die Verlustzahl im Werk war auch deshalb relativ gering, da der 07. Oktober 1944 ein Samstag war und wegen Rohstoffmangel im Werk nicht gearbeitet wurde. In Folge dessen waren auch die Nitrierkessel leer, so das keine Explosion durch im Prozess befindlichen Sprengstoff statt fand. Die wenige FLAK um Werk Tanne herum konnte den Bombenangriff nicht beeinträchtigen.
Auf dem Werksgelände sind viele unverfüllte Bombentrichter heute noch zu sehen.
Die TNT-Produktion konnte- hauptsächlich wegen der obrtägig zerstörten Leitungs-Infrastruktur- bis Kriegsende nicht mehr aufgenommen werden. Bis zur Besetzung des Werks durch die US-Armee im April 1945 wurde die Befüllung von Bomben und Granaten und die Rauchbombenproduktion mit etwa 500 Arbeitern aufrecht erhalten.
Besetzung und Demontage
Die Amerikaner besetzten das Werk am 13.04.1945. Kurz zuvor wurde die Produktion eingestellt. Bevor die Werksarbeiter nach Hause gingen wurde noch im Prozess befindliches TNT in die Kanalisation geleert. Die Amerikaner übergaben das Werk im Juni 1945 an die Briten.
Die Engländer ließen in den Jahren 1946/47 alle Teile aus der Fabrik- insbesondere die Produktionsanlagen zur TNT-Herstellung- ausbauen und verschifften sie als Reparationsleistung in verschiedene Länder. Zwischenzeitlich dürfte auch manch verwertbarer Gegenstand Freunde in der ortsansässigen Bevölkerung gefunden haben.
Die Demontagearbeiten erfolgten mit extremer Gründlichkeit. Jeder Heizkörper, jedes Waschbecken, jeder Meter Kabel und jede Steckdose wurde entfernt. Als Demontagearbeiter wurden auch ca. 200 ehemalige Werksarbeiter von Werk Tanne angestellt. Gebäude, welche unmittelbar der TNT-Produktion und Verarbeitung dienten, liessen die Besatzer sprengen (300er Gebäude). Dies galt auch für die auf dem Gelände befindlichen Bunker für Fertigmunition und Luftschutzanlagen. Für die Sprengung wurde an den tragenden Säulen der Produktionshallen Sprengstoff angebracht. Beim Zünden brachen die Säulen weg und die massive Betondecke stürzte darauf. So verschließt sich dem heutigen Betrachter die ehemalige Höhe der Gebäude.
Alle nicht zu zerstörenden Bauten wurden mit RETAIN (erhalten) gekennzeichnet. Diese Aufschrift findet sich auch heute noch an allen aufrecht stehenden Gebäuden. Man war der Meinung, die Bauten einer späteren Nutzung als Wohngebäude oder zivilen Produktionsstätte zuführen zu können. Ebenso wurden sämtliche Transport, Verlade- und Gleisanlagen demontiert, so dass heute nur noch die Dämme und Einschnitte des Bahnkörpers im Gelände auf den einstigen Zugbetrieb hinweisen. Zum Schluss erfolgte die Enttarnung. Alle Bäume im Werk und um Clausthal-Zellerfeld wurden gerodet und das Holz als Wiedergutmachung nach England verschifft. So zeigt sich Werk Tanne auf Fotografien nach 1948 gänzlich ohne Baumbestand.
Das Werk heute
Ein Teil des Geländes wurde bis 1993 von der Bundeswehr genutzt und einige dienen als Lager. Heutiger Besitzer des Werksareals ist die IVG-AG, welche als Nachfolgerin der MONTAN firmiert. Einige Gebäuderuinen auf dem Areal der Trinitrierung- im Zentrum des Werks- sind neuzeitlich niedergelegt und geschreddert. An deren Stelle befindet sich ein mit Folie abgedichteter Klärteich für die Wasseraufbreitung der Grundwässer. Der Rest der Produktionsgebäude und Luftschutzbauten sind als gesprengte Ruinen erhalten. Ausgeschlachtet erhalten sind die das Werkszentrum umgebenden ehem. Verwaltungsbauten, Magazine, Lager, Werkstätten und Aufenthaltsräume. Der Bahnkörper ist aufgrund der Geländeeinschnitte und Dämme noch gut zu erkennen. Teile des Areals sind mittlerweile stark verbuscht.
Die Werksfläche ist heute im Bereich der ehem. Nitrierung und Abfüllung noch stark kontaminiert. Es wird immer noch TNT in angrenzende Gewässer eingeschwemmt. In der nahe gelegenen Bergstadt Wildemann musste die Trinkwassergewinnung aus dem 19- Lachter Stollen infolge von Schadstoffen aus Werk Tanne eingestellt werden. Planungen, die Gebäude bzw. das Areal einer zivilen Nutzung zuzuführen scheiterten bis heute. Lediglich die Halle der ehemaligen Zimmerei (Bau 548) am Nordrand des Werks wird als Stallung bzw. Reithalle genutzt. Das gesamte Areal gilt als Rüstungsaltlast. In der jüngsten Vergangenheit wurde eine erfolsversprechende Neutralisation der TNT-Rückstände im Boden durch Weisschimmelpilze erprobt.
Nach anähernd 70 Jahren sind von den Tanne-Schwesterwerken nur noch Rudimente erhalten.
Auch die Tage von Werk Tanne sind gezählt. Es bietet als einziges Werk heute noch die Möglichkeit, den komplexen Aufbau einer TNT-Sprengstofffabrik des 3. Reichs in natura zu studieren.
Wichtiger Hinweis !
Auf dem Gelände besteht duch Trümmer und verdeckte Schächte Unfallgefahr. Vom Betreten ist daher dringend abzuraten !
Die nachfolgenden Bilder können durch Anklicken vergrössert werden...
...weitere Bilder vom Werk Tanne und dessen Umgebung.
Quellen
@ Braedt, Hörseljau, Jakobs, Knolle: Die Sprengstoffabrik "Tanne" in Clausthal-Zellerfeld, ISBN 3-89720-124-0.
@ Jani Pietsch: Sprengstoff im Harz, ISBN 3-89468-242-6