Einsatzflughafen Biblis, Anlagen Seite 5
Im Waldareal des ehemaligen Einsatzhafens finden sich mindestens zwei birnenovale Betonröhren. Ihre Längsseite mißt außen 2 Meter, die Wandstürke beträgt 8 cm die Tiefe 1 Meter. Die Teile sind mit Moniereisen verstärkt und sauber gegossen.
Die Verwendung der Röhren ist unklar. Am ehesten ist an ein muffenloses Abwasserrohr aus den sechziger Jahren zu denken. Wobei die vorhandene Dünnwandigkeit dem entgegen steht.
Update:
Nachdem ich folgendes Foto im Netz gefunden habe, gehe ich davon aus, dass es sich bei oben beschriebenen Röhren um Röhrensegmente eines Abwasserkanals handelt.
Obige Annahme wird durch folgendes Bild bestätigt. Es zeigt zum Einbau bestimmte Abwasserrohre vor dem Heidelberger Rathaus.
Westlich des Jägerhofs im Wald findet sich ein Betongebilde unmittelbar unter der Erdoberfläche. Er besteht aus einer (links im Bild ersichtlichen) 10 cm starken aus Beton sauber gegossenen konvexen Wangenmauer. Darüber befindet sich eine ebenfalls aus Beton gegossene 1,5 Meter lange Betonschale mit ca. 10 cm Stärke (Bildmitte). Auf deren Außenseite haben sich die Abrücke der Schalbretter erhalten.
Aufschluß über die Funktion des Gebildes kann erst eine weiterer Freilegung bringen. Scheinbar zieht der Betonkanal aber noch mindestens 10 Meter in westlicher Richtung weiter, wie aus der darauf aufgeworfenen Erde abgeleitet werden kann (s. Bogen und Pfeil im übernächsten Bild),
Auf dem Flugplatzareal standen ehemals 5 "Hans" Antennen. Sie waren Teil einer Funk-Leiteinrichtung um Nachtjäger an feindliche Bomber heran zu führen.
Von den dreibeinigen Antennen aus Rundholz sind mittlerweile 4 Stück im Bereich des Jägerhofs lokalisiert.
Zu jeder Linie gehörte ein "Hans", der ein Signal zum Jagdflugzeug abgestrahlt hat.
Dieses Signal wurde vom Jäger, nach dessen Eingang, wieder zurückgestrahlt.
Das zurückgestrahlte Signal wurde vom "Heinrich"-Peiler aufgenommen, gepeilt und
dadurch hatte man die Richtung.
Da man wusste, wann "Hans" sein Signal abgestrahlt hatte, konnte man die "Laufzeit"
der elektromagnetischen Welle berechnen
(Abstrahlung Hans - Umsetzung Jäger - Eingang Heinrich).
Dadurch hatte man die Entfernung.
Auf den folgenden Bildern die Fundamente im einzelnen. In den Löchern steckten ehemals die Rundhölzer des Mastsockels.
Text und Bilder von Marcus Schaab, Heppenheim
Bild oben Munitionsfragmente von links nach rechts:
@ Infanterieprojektil 8 mm
@ Kurzwaffenprojektil 10 mm
@ dito
@ MG 151/20, 20 mm Minengeschoß mit abgerissenem Zünder