Lagekoordinaten: N49° 41.170' E8° 31.750'
Beschreibung folgt !
Lagekoordinaten: N49° 41.378' E8° 31.170'
Etwa 95 Meter nordöstlich der Kreuzung Dachsbühlschneise / Bildstockschneisen befinden sich parallel zur Dachsbühlschneise sieben längliche Betonfundamente von je 4,,20 Meter Länge und 1,0 Meter Breite. Die Fundamente überhöhen das Terrain um ca. 30 bis 40 cm. Der Abstand der Fundamente beträgt zw. dem ersten und zweiten, sowie sechstem und letzten Betonfundament je 3,95 Meter, zwischen den restlichen 4,05 Meter. Die rechnerische Gesamtlänge beträgt somit 31,10 Meter.
Auf jedem der Betonfundamente befinden sich 43 cm von der Schmalseite eingrückt je 2 Stück einbetonierte Gewindestäbe M27, welche 15 cm aus den Streifenblöcken herausragen. Auf einigen der Gewindestangen befinden sich noch die aufgedrehten Sechskantmuttern mit Schlüsselweite 41 mm.
Im Umfeld der Betonfundamente finden sich Eisenlaschen und T-förmig vernietete L-Profile aus Metall, welche wohl ehemals zu dem nicht mehr vorhandenen Aufbau gehörten.
Über den ehemaligen Zweck der Anlage ist nichts bekannt. Ebenfalls kann über deren abgegangenen Aufbau nur spekuliert werden. Es wäre denkbar, dass auf den Betonstreifen in Querrichtung Holzbalken auflagen (von der Anordnung verleichbar mit einem Eisenbahngleis), welche mit den Gewindestangen und Muttern befestigt waren. Hierauf wiedrum befand sich ein Aufbau aus den oben beschriebenen Metallprofilen.
Lagekoordinaten: N49° 41.323' E8° 31.601'
Zwischen Salzlack- und Bildstockschneise und ca. 40 Meter westlich der L3111 entfernt befinden sich sieben in einer Line aufgereihte Hallen-Stützfundamente, welche mit ihren Breitseiten lose auf dem Waldboden liegen. Die Betonfundamente wurden ehemals ins ausgehobene Erdreich betoniert, wie man an den zwei unebenen Bodenseiten erkennen kann. Es handelt sich um Fundamentblöcke wie schon weiter oben bei anderen Hallen beschrieben. Allem Anschein wurden die Blöcke an einer unbekannten Stelle gegossen, ausgegraben und hier abgelegt um als Fundamente für eine neue Halle Verwendung zu finde. Hierfür spricht auch die lockere Aufreihung von 35 Metern Länge bzw. der Abstand zwischen den Blöcken. Zu einem Aufbau der neuen Halle kam es offensichtlich nicht mehr.
Lagekoordinaten: N49° 41.576' E8° 29.757'
Östlich des Jägerhofs und nur einige Meter im Wald finden sich die gesprengten Reste eines länglichen Bauwerks. Von dem Gebäude stehen noch die beiden an den Schmalseiten befindlichen Zugänge aufrecht. Der ehemals dachmittig befindliche Längsträger aus Beton liegt im Inneren des Baus. Von den aus Ziegelstein gemauerten Seitenwänden sind nur noch die 75 cm starken Betonfundamente erhalten. Die Ziegelsteine fehlen heute. Sie sind wohl in der Nachkriegszeit als wertvolles Baumaterial einer weiteren Verwendung zugeführt worden. Der ursprüngliche Raumboden liegt drei Treppenstufen tiefer als der Eingang bzw. der umliegende Bodengrund.
Über die ursprünglich Nutzung des Gebäudes läßt sich nur spekulieren. Auffällig ist die spiegelbildliche Ausführung mit zwei gegenüberliegenden Eingängen. Auch die nach tonnenförmige Ausführung des stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Wegen der vergleichsweise massiven Bauweise wären folgende Zweckstellungen denkbar:
1. Lager für wertvolles Material
2. Splitterschutzgebäude (eher unwahrscheinlich)
3. Lagerraum für möglichst kühl zu lagernde Nahrungsmittel.
4. Lager für Explosivmaterial (Dachsegment als Ausblasstelle bei Detonation)
Für eine ehemals militärische Nutzung spricht die Sprengung des Gebäudes.
Nachfolgend ein Rekonstruktionsversuch auf Basis der vor Ort aufgenommenen Maße
Lagekoordinaten: N49° 41.610' E8° 31.333'
Wie in dem Beitrag von Peter Fink geschrieben, befanden sich in den letzten Kriegsmonaten mehrere Arado 234 Strahlflugzeuge auf dem Flugplatz Biblis. Chef der Truppe war Hauptmann Erich Sommer.
Lagekoordinaten N49° 41.484' E8° 30.956'
Die Anlage besteht aus einer 24 Meter langen Reihe von 6 Betonsockel, wobei jeweils 3 Sockel gruppiert in unterschiedlichen Abständen zueinander stehen. Wie sonst bei den anderen Anlagen üblich, fehlt die spiegelbildliche Gegenseite. Dies läßt die Vermutung aufkommen, dass es sich hier um ein unvollendetes Gebäude handet. Ebenso wäre es denkbar, dass hier keine der üblichen Hallen geplant war, sondern ein Bauwerk von heute nicht mehr bekannter Zweckbestimmung. Dies wird wiederum durch das Vorhandensein eines parallel zur Fundamentreihe verlaufenden Streifenfundamentes wahrscheinlich.
Lagekoordinaten: N49° 41.203' E8° 30.783'
Abweichend zu den anderen auf dem Flugplatzgelände befindlichen Rundbogen-Hallenfundamenten hat diese Halle an den Schmalseiten durchgehende Seitenwände. Wobei die linke Mauer deutlich kürzer ist als die Gegenseite. An der offenen Westseite existiert ein Fundament für eine Mittelstütze.
Die Innenbreite der Halle beträgt 32 Meter. Die Länge der rechten Mauer 16 Meter, die der linken Seite 6 Meter.
Der Guß der Mauern erfolgte nicht kontinuierlich sondern in mehreren Lagen, was an den horizontalen Trennlinien ersichtlich ist. Der Moniereisenanteil ist- soweit erkennbar- gering. Die Qualitat des Betons ist schlecht, er ist stellenweise stark verwittert und rissig. Die Bauzeit dürfte demnach in der Endzeit des Krieges erfolgt sein. Hier herrschte allenthalben Materialknappheit.
Die linke Mauer ist wahrscheinlich durch eine Sprengung beschädigt worden, große Betonfragmente finden sich um im nahen Umfeld. Da die Mauer auf der Aussenseite keine Erdanschüttung hat und bedeutend kürzer ist als die Gegenseite ist davon auszugehen, dass die Halle nicht fertig gestellt wurde.
Unmittelbar an die Hallenrückseite und über deren gesamte Breite grenzt- kaum wahrnehmbar- eine planierte, rechteckige Fläche von ca. 20 Meter Tiefe an. In wie weit diese als unüberdachte Abstellfläche vorgesehen war, lässt sich heute nicht mehr sagen.
Lagekoordinaten:
Anlage Nord-West N49° 41.566' E8° 29.535'
Anlage Nord-Ost N49° 41.571' E8° 29.801'
Anlage Ost N49° 41.359' E8° 30.378'
Die Flugzeuge wurden durch mindestens drei Tankanlagen mit Treibstoff versorgt. Zwei Anlagen befanden sich am Nordrand des Flugfeldes, je eine links und rechts des Jagerhofs eine weitere am östlichen Rand des Platzes. Durch diese Anordnung war das zeitgleiche Betanken mehrer Flugzeuge möglich. Auch war bei Ausfall einer Tankanlage immer noch Reserve vorhanden.
Das Benzin wurde von der Bahn bis zum Flugplatz angeliefert und in große, liegenden Metalltanks umgefüllt. Die Tankanlagen befanden sich aus tarngründen einige Meter vom Waldrand entfernt unter den Bäumen und entzogen sich daher weitestgehend der Luftaufklärung.
Die eigentliche Betankung der vor den Tankanlagen stehenden Maschinen erfolgte mittels Schlauchleitungen. Durch Schlauchverzweigungen konnten auch mehrere Maschinen parallel aufgetankt werden.
Nur 25 Meter südlich der Tankanlage Ost befinden sich mehrere größere Vertiefungen im Waldboden. Diese dürften ebenfalls mit der Tankanlage in Verbindung stehen.
Für einen Einsatzflughafen war die Erreichbarkeit über Strassen und mittels Bahngleis unabdingbar, So verfügte auch der Bibliser Flugplatz über einen Stichbahnanschlus in Regelspurweite. Auf einer zeitgenössischen, topografischen Karte ist der Verlauf der heute nicht mehr existierenden Bahnstrecke erkenntlich (gelbe Pfeile).
In die Reichsbahnstrecke Worms - Groß-Gerau wurde zwecks Anschluß des Flugplatzes am nördlichen Örtsende von Biblis eine Weiche eingefügt. Die Strecke beschrieb hiernach eine nach Osten geführte S-Kurve und schwenkte nach ca. 1,2 km in einer Rechtskurve auf das Flugplatzareal ein.
Danach querte die Bahnlinie die betonierte Fahrbahn der Flugpatzringstraße. Hierauf folgte eine weitere Weiche, welche es ermöglichte, im von Süden kommenden Schubbetrieb die Waggons in das nördliche Stichgleis bis zur Tankanlage Nord-West zu transportieren. Das Bahngleis wurde am westlichen Rand des Flugplatzes entlang weitergeführt, umschloß das Flugfeld südlich und lief dann in einer nach Norden führenden Kurve der Tankanlage Ost zu, an der es endete. Um den die Bahnlinie an mehreren Stellen querenden Flugplatzbetrieb möglicht wenig zu beeinflussen war kein erhabener Bahndamm vorhanden, sondern die Gleise schlossen ebenenerdig ab. Dies ist an der folgenden, zeitgenössischen Aufnahme zu erkennen.
Nach Auflösung des Flugplatzes wurde die Bahnanlage gründlich abgetragen, so dass ausser den oben beschriebenen Relikten nichts mehr davon sichtbar ist.