Lagekoordinaten: N49° 41.332' E8° 29.837' (Zentrum)
Das Areal des ehem. Flugfeldes ist auch heute noch gänzlich unbebaut. Ausnahme ist die nach dem Krieg längs des westlichen Randes errichtete, amerikanische Sendeanlage. Die ehemals Gras bewachsene Fläche wird heute überwiegend landwirtschaftlich genutzt. In Nord-Südrichtung beträgt die Länge 1,1 km, in Ost-Westrichtung 1,3 km, was einer Fläche von 135 Hektar entspricht. Über die Diagonale gestartet hatte man knapp 1,6 km Startbahnlänge zur Verfügung, was für die damaligen Propellermaschinen mehr als ausreichte.
Legende zu obigem Bild
Rot = abgegangene und erhaltene Bauten
Gelb = Eisenbahngleis (abgebaut nicht mehr sichtbar)
Grau = Straßen und befahrbare Wege
Lagekoordinaten: N49° 41.591' E8° 29.672'
Lagekoordinaten: N49° 41.444' E8° 30.375
Der im Wald östlich des Rollfeldes liegende Waffen-Justierstand ist heute überwiegend bebuscht. Er besteht aus dem U-förmigen Kugelfang und der betonierten Zurrplatte. Die Gesamtabmessung der Anlage beträgt ca. 100 X 40 Meter.
Diese einfache Anlage diente dem horizontalen und vertikalen Justieren der Bordwaffen.
Hierfür wurde die Jagdmaschine auf der Zurrplatte aufgebockt und zum Kugelfang hin ausgerichtet. Mittels acht Stück in der Zurrplatte einbetonierter Metallringe wurde die Maschine fixiert (verzurrt), damit beim Betätigen / Justieren der Maschinenwaffen keine Lageveränderung eintrat.
Die 16 x 6 X 0,3 Meter messende Zurrplatte ist sichtbar. Ihr südliches Viertel ist heute unterhöhlt, die Platte an einer Trennfuge- wohl Infolge eines vorsätzlichen Zerstörungsversuchs oder durch neuzeitliches Überfahren mit einem schweren Forstfahrzeug- eingebrochen.
In der Betonplatte befinden sich rechts und links im Längsrichtung im Abstand von drei Metern vier Stück einbetonierte Metallringe. Zwischen diesen wurden die Flugzeuge aufgestellt und wie oben beschrieben befestigt. Das lineare Abstandsraster der Ringe beträgt 1,1 - 2,2 - 1,1 Meter und resultiert wahrscheinlich aus dem Vorhandensein entsprechender Gegenbefestigungen an den verschiedenen Jagdmaschinen.
Geschossen wurde auf eine hölzerne Zieleinrichtung. Diese war ca. 60 Meter von der Mündung des Maschinenwaffe entfernt und auf drei Seiten von einem etwa 5 Meter hohen, künstlich angehäuftem Erdwall (Kugelfang) umgeben. Das Material für den Wall wurde unmittelbar vor dem Kugelfang entnommen, die rechteckige, ca. 0,25 Meter eingetiefte Entnahmefläche ist sichtbar (gestrichelte Linie in der Skizze unten).
In dem Wall blieben die Projektile stecken und stellten für dahinter liegende Bereiche keine Gefahr mehr dar.
Die Halterung für die heute fehlende hölzerne Zieleinrichtung ist noch an den gemauerten Wangen auf der Innenseite des Kugelfangs kenntlich.
Die Flugzeuge wurden vom Rollfeld über eine ebenfalls heute noch kenntliche Einfahrt links neben der Zurrplatte angeschleppt.
Etwa 17 Meter süd-östlich der Zurrplatten finden sich die mit Beton-Hohlsteinen gemauerten Reste eines kleinen Gebäudes. Der Aufbau ist wohl aus Holz gewesen und nicht erhalten. In dem kleinen Schuppen wurden wohl die Utensilien für das Aufbocken und Fixieren der Flugzeuge aufbewahrt.
Lagekoordinaten: N49° 41.409' E8° 30.464'
Die Umrisse der großen Flugwerfthalle sind auch heute in Google Maps gut sichtbar. Mit ihren 2000 Quadratmeter Innenfläche handelt es sich um das größte Einzelgebäude des Flugplatzes. Die Frontlänge einschließlich er beidseitigen Anbauten beträgt stattliche 88 Meter, die Tiefe 35 Meter.
In die beidseitigen Anbauten sind jeweils 2 Becken ausgespart. Jedes hat ein Volumen von 67 Kubikmetern. Der Zweck der Becken ist unklar. Es könnte sich um Löschwasserzysternen gehandelt haben. Zusammen standen damit über eine viertel Million Liter Löschwasser zur Verfügung.
Die aufgehenden Betonmauern sind zwischen 1,2 und 1,4 Meter hoch. Die Breite beträgt 0,8 Meter. In den hinteren beden Ecken 0,95 Meter. Die Dachkonstruktion wurde durche einen Betonstumpf an der Front und eine rechtwinkelig einspringende Mauerersteifung zweigeteilt. 2 weitere, ausspringende Mauerversteifungen sind an der Hallenrückseite zu sehen.
Durch noch vorhandene Eisenbänder und aufbetonierte Widerlager kann auf den nicht (mehr vorhandenen) Stahl-Fachwerkaufbau geschlossen werden.
Durch den dichten Bewuchs ist es für den vor Ort stehenden Betrachter heute schwer, sich die Gesamtgröße des Gebäudes vorzustellen. Zumal die Halle ihrer ehemaligen Tragwerk- und Dachkonstruktion beraubt ist.
Zweck der Halle war das Einstellen von Flugzeugen bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Bei Gebäuden dieser Größenordnung dürfte eine Tarnung gegen feindliche Luftaufklärung nur noch schwerlich möglich gewesen sein.
Lagekoordinaten: N49° 41.367' E8° 30.493'
80 Meter süd-östlich der großen Werfthalle befindet sich ein betoniertes lang-rechteckigs Becken. Dessen Aussenmaße betragen 22,5 X 1,85 Meter. Die Tiefe des heute teilweise verfüllten Beckens beträgt ca. 0,5 Meter, dürfte aber deutlich Tiefer sein. Seine Wandstärke beträgt 0,25 Meter. Dessen Funktion ist unklar. Sie dürfte aber im Zusammenhang mit den in unmittelbarer Nähe befindlichen Baracken stehen, von welchen ausser einigen Erdunebenheiten heute nichts mehr sichtbar ist.
Das Becken ist in Google Maps ebenfalls sichtbar (siehe weiter oben bei der Großen Flugwerfthalle).
Lagekoordinaten: N49° 41.438' E8° 30.430'
Ein hölzerner Flak-Turm befand sich 65 Meter östlich des Bordwaffen-Justierstands. Erhalten sind die vier Betonsockel in Form von Pyramidenstümpfen, auf welchen der hölzerne Aufbau befestigt war. Der Abstand der Betonsockel untereinander beträgt jeweils sechs Meter. Die Höhe des Aufbaus richtete sich an der der umgebenden Bäume bzw. überragte diese geringfügig. Anhand der sich nach oben verjüngenden Konstruktion ist wohl von einer Plattformgröße von ca. 4 x 4 Metern auszugehen. Diese Art der Türme trug nur leichte Flak-Geschütze bis max. Kaliber 20 mm. Deren Reichweite erlaubte es lediglich tieffliegende Flugzeuge zu bekämpfen.
Aktualisierung !
Der Militärhistoriker und Flugzeugspezialist Gerd Heinstein weist darauf hin, das es sich bei oben beschriebenen Turm nicht um einen Flak-Turm handelt, sondern um einen Beobachtungsturm zum Überwachen des nahen Luftraums. Gegen einen Flak-Turm spricht gemäß Hr. Heinstein das Gewicht eines Flak-Geschützes von an die 2 Tonnen. Gleiches gilt seiner Meinung nach auch für den ebenfalls als Flak-Turm angesprochenen westlichen Turm ehemals im Wald nahe des Jägerhofs. Bei diesem ist auf historischen Bildern der überdachte, hölzerne Aufbau ersichtlich, was Herrn Heinsteins Meinung bestätigt.
Lagekoordinaten: N49° 41.432' E8° 31.407'