www.Morr-Siedelsbrunn.de
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Zum Gedenken an Hans Morr

Jagsttalbahn Seite 5

Bahnhof Krautheim, km 33,5

Als nächster Ort wird Krautheim erreicht. Auf einer Hangnase am Berghang steht die gut erhaltene Burg Krautheim. Eine frühe Wallanlage geht auf die Keltenzeit zurück.

Im Jahr 1516 ließ der Götz von Berlichingen gegenüber einem Kurmainzischen Amtmann seine berühmten Spruch erschallen.

Die Burg über Krautheim prägt das Ortsbild.

 

Der Ort ist seit dem Bahnbau stetig gewachsen und hat sich auch etwa 500 Meter in Richtung Gommersdorf ausgedehnt. Beim Bahnhau lag nur ein kleiner Teil von Krautheim im Tal. Heute hat die Industrie große Flächen eingenommen.

Bis zur Andreas Fröhlich Schule, welche heute schon im Ort liegt verläuft die Bahnline von Gommersdorf kommend oberhalb der L1025, nun Götzstraße. 500 Meter nach dem heutigen Ortseingang querte Sie diese etwa im 45 Grad Winkel. Vor der Kreuzungsstelle hat ein steinverarbeitender Betrieb die ehemalige Bahntrasse als Ausstellungsfläche für seine Grabsteine requiriert.

Die Querungsstelle Bahn / Ortsstraße ist durch einen dort nachträglich eingebauten, dunkleren Teerbelag erkennbar. Das Überteeren war vermutlich erforderlich, weil man das Bahngleis an der Stelle entfernt hat.

 

Direkt nach der Straßenquerung fuhr die Bahn in den Bahnhof Krautheim ein. Das ehemalige Bahnhofgelände wird aktuell als Parkplatz und Busbahnhof genutzt. Das Hauptgleis ist unter Schotter vorhanden. Vom Bahnhof hat sich das Empfangsgebäude mit angeschlossenem Güterschuppen erhalten. Beide Gebäude befinden sich in einem gute Zustand. Das sonst unbebaute Bahnareal hat eine Fläche von etwa 3500 m2.

Nach aktuellen Verlautbarungen soll die von Dörtzbach ausgehende Museumsbahnstrecke hier enden. Sie wäre damit 5,6 km lang. Es bleibt zu hoffen, dass man alle künfigen Baulichkeiten so ausführt, dass eine Weiterführung der Strecke in Richtung Möckmühl zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist.

Krautheim. Strecke, Bahnhofareal und Bahngebäude.
Bahnhof Krautheim mit sichtbaren Schienen
Bahnhof Krautheim, Empfangsgebäude mit angebauten Schuppen

 

Rechts neben dem Bahnhof befindet sich ein Speichergebäude für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Dieses war ebenfalls Kunde der Bahn.

Bahnhof Krautheim
Relikte bei Krautheim, welche an die Bahn erinnern

 

Nach dem Ausfahren aus dem Bahnhof Krautheim kreuzte die Bahn die Altkrautheimer Straße um dann im einem Linksbogen wieder zur Götzstraße einzuschwenken, welcher sie für die nächsten 1,2 km rechtsseitig folgte. An der Kreuzungsstelle mit der Altkrautheimer Straße ist das Gleis überteert. Am Ortsausgang von Krautheim befindet sich auf der linken Seite die Metallwarenfabrik Wöhrle. Sie besaß ein eigenes Anschlußgleis, in welches aus Richtung Dörzbach eingefahren wurde. Es ist nicht mehr vorhanden.

Ausfahrt aus Krautheim in Richtung Dörzbach in Höhe der Firma Wörle

 

Die Strecke ist als dicht überwachsener Streifen unmittelbar parallel zur L1025 (nun Klepsauer Straße) gut zu verfolgen. Der Oberbau ist vorhanden, die hölzernen Schwellen vermodert.

150 Meter nach einem links liegenden Wasserwerk mit davor befindlichem Parkplatz hört die Baumreihe auf, welche die Strecke bisher überdeckt. Hier wechselte die Bahn die Srtaßenseite in einem 45° Winkel. Der Kreuzungsbereich ist nicht mehr zu erkennen, da im Zuge der Straßenerneuerung das Gleis entfernt wurde. Verantwortlich für den wiederholten Seitenwechsel ist der Fluß Jagst, welcher durch seine Mäander und Hochwassergefahr eine Streckenführung im Tal nicht ermöglichte.

Ehemaliger Kreuzungsbereich mit der L1025 (Klepsauer Straße)

 

Die nun links der L1025 verlaufende Strecke hst wiederum mit Büschen und Bäumen bestanden und als Solche bis zur Straßenkreuzung mit der L513 nach Assamstadt  gut zu erkennen. In dem vorherigen Abschnitt ist der Oberbau vorhanden. An der Kreuzungsstelle mit der Landstraße ist vom Gleis nichts mehr zu sehen. Es wurde (eventuell entfernt und) überteert. Die nächsten 350 Meter sind wieder mit Buschwerk bestanden. Ab dem dann rechts neben der Strecke befindlichen Bauernhof liegt der Bahnkörper frei. Zuvor wird ein Bach auf einer kleine Brücke gequert und danach ein Zufahrtsweg im rechten Winkel gekreuzt. Dort schauten die Schienen hervor.

Kreuzung mit Zufahrtsweg. Im Hintergrund der Ort Klepsau

 

In Höhe des oben genannten Bauernhofs sind die Gleise abgebaut. Eventuell wurden Sie für den Wiederaufbau der Gleisanlagen im Bahnhof Dörzbach verwendet. Die noch im Schotterbett liegenden Holzschwellen sind stark verfallen. Die nächsten 1000 Meter bis zum ehem. Bahnhof Klepsau trennt der dem Oberbau beraubte Bandamm die nördlich liegenden Weinberge von den Ackern und Wesen im Talgrund. Er ist hier nur leicht überwachsen, was für regelmäßiges Freischneiden spricht.

Abgebautes Gleis und zerfallene Schwellen vor Klepsau
Schwach bewachsener Bahndamm vor Kleopsau

Bahnhof Klepsau, km 37,0

Der Bahnhof Klepsau lag zur Bahnzeit 500 Meter nördlich außerhalb des alten Ortskerns. Der Ort hat sich auch hier stark ausgedehnt und ist um das ehemalige Bahnareal herumgewachsen. Das Bahnhofareal ist heute eine ca. 1200 m2 große, unbebaute Wiesenfläche. Das Bahngelände war damit verkleichsweise klein.

An Bahn-Baulichkeiten ist außer einem verrosteten "P- Schild" vor der nächsten Straßenquerung "Winzerstraße" nichts mehr zu sehen. 

Klepsau. Strecke und ehemaliges Bahnhofareal. In der Bildmitte die Kreuzung mit der Winzerstraße.
Klepsau. Ehemaliges Bahnhofareal
Ausfahrt Bhf Klepsau, vorne Kreuzung Winzerstraße. Unmittelbar anschließend die Brücke über den Laibach

Nachdem die Bahn den Bahnhof Klepsau passiert hatte überquerte sie den parallel der Fahrstraße geführten Laibach über eine kurze Brücke aus Stahlprofilen. Die Gleise sind hier nicht mehr vorhanden. Dann ging es am die Bahnlinie oberhald des Sportplatzes von Klepsau entlang und kreuzte nach 370 Metern die Laibacher Straße im spitzen Winkel. Bas Gleis ist auch hier nicht mehr sichtbar. Die Ausbruchstelle ist durch einen dunkleren Teerbelag in dem Staßenbereich zu erkennen. 

Querung der Laibacher Straße (K2313)
Klepsau. Der Zug quert die Laibacher Straße

Nach der Straßenquerung schwenkte die Bahn in einem Rechtsbogen in den Talgrund ein und brachte so die letzten 1,7 km bis in den Bahnhof Dörzbach hinter sich. Der die Ackerfluren abgrenzende Damm im Gelände ist mit Buschwerk überwachsen und dadurch in der umgebenden Fläche gut auszumachen.

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© Hans-Günther und Jürgen Morr