Ereignis
Absturz
Nationalität
Deutsches Reich
Flugzeugart
Einsitziger Jäger
Typ
Messerschmitt Me 109 G-6/SA
Startbasis
Darmstadt-Griesheim
Einsatzgrund
Bekämpfung einfliegender Bomberverbände
Pilot / Besatzung
Fähnrich Gerhard Kramer
Gelungener Absprung aus getroffener Maschine , Fallschirm öffnete sich nicht, an Absturzstelle verstorben
Verbandszugehörigkeit
Jagdgeschwader 1 9./JG1
Absturzdatum
13.04.1944
Absturzort
Affolterbach, Schlehenbuckel / Schwarzer Rappen (genaue Stelle bis dato unbekannt)
GPS-Koordinaten / Höhe üNN.
Bis dato nicht bekannt
Absturzursache
Im Luftkampf getroffen
Verbleib des Flugzeugwracks
Bergung durch Wehrmacht
Validierung
Bis dato nicht möglich
Zeitzeugen
Frau Schwebel, Herr Keil (Pegeut Werkstatt), beide Affolterbach
Bemerkung
Im Luftkampf mit Verbänden der 8. USAAF über Affolterbach wurde Fähnrich Gerhard Kramer mit seiner Me 109 getroffen und stürzte ab. (vergleiche dazu Bericht oben „Großeinsatz der US-Luftwaffe)“ Kramer sprang aus dem stürzenden Flugzeug und versuchte sich mit dem Fallschirm zu retten. Leider öffnete sich der Schirm nicht und der Pilot viel ungebremst zu Boden.
Als Zeitzeuge konnte Frau Schwebel befragt werden. Sie schildert die tragischen Ereignisse wie folgt:
„Der Pilot fiel hinter unserem Anwesen im Wiesental zu Boden. Wir die Familie Schwebel und Nachbarn trugen den sterbenden Flieger in die Scheune und ein herbeigerufenen Sanitäter versuchte lebenserhaltene Maßnahmen, jedoch ohne Erfolg. Im weiteren Umkreis der Aufschlagstelle des Piloten lagen persönliche Utensilien des Verunglückten, wie Stiefel, Sauerstoffmaske, Messer usw. Daraus ist zu schließen, dass der Flieger beim Sprung aus dem stürzenden Fluggerät an irgendetwas hängen blieb und auch dabei der Fallschirm beschädigt wurde, was zum Nichtöffnen führte.
Das führerlose Flugzeug flog noch weiter bis zum Wald am Meisenberg, dort zerschellte es am Schlehenbuckel im Gewann „Schwarzer Rappen“.
Trotz intensiver Suche konnte die Aufschlagstelle der Me 109 am Meisenberg nicht gefunden werden.
Verschiedene Zeitzeugen, darunter Hans Werner aus Aschbach, glauben die Absturzstelle des Flugzeuges sei direkt an der Kreisstraße zwischen Affolterbach und Aschbach gewesen. Denn dort habe einige Zeit das Wrack gelegen. Er habe sogar Benzin und andere interessante Flugzeugteile ausgebaut. Dies lässt die Vermutung zu, dass das abgestürzte Flugzeug, vielleicht von einem Bauern, aus dem Wald an die Straße gezogen wurde und dort bis zum endgültigen Abtransport lagerte.
Aus Bericht OKW (Oberkommando der Wehrmacht) über die Ereignisse am 13. April 1944 (gekürzt):
„...Unterdessen war die III./JG 1 zum erneuten Abwehreinsatz aufgestiegen. Die Gruppe traf etwa zur selben Zeit, um 13 Uhr 30 Min., wie der Rest des Geschwaders im Raum Heidelberg auf einen größeren Viermotverband, der von starkem Jägerschutz umgeben war. In dem sich daraus entwickelten Luftkampf konnte die III/JG 1 zwar drei Abschüsse erzielen, doch musste auch sie recht empfindliche Verluste hinnehmen. Zwei Flugzeugführer kehrten von diesem Einsatz nicht zurück, ein weiterer wurde schwer verwundet. Die 9./JG 1 hatte mit Ofhr. Josef Krebsbach und Fhr. Gerhard Kramer zwei Totalausfälle zu beklagen; beide wurden nach Luftkämpfen im Raum Affolterbach nicht mehr gesehen...“