www.Morr-Siedelsbrunn.de
www.Morr-Siedelsbrunn.de
Zum Gedenken an Hans Morr

Nr. 5 / Messerschmitt Me 109

Ereignis

Absturz

 

Nationalität

Deutsches Reich

 

Flugzeugart

Einsitziger Jäger

  

Typ

Messerschmitt Me 109 G-6

 

Startbasis

Vermutlich Fliegerhorst Mannheim-Sandhofen

 

Einsatzgrund

Bekämpfung einfliegender Bomberverbände

 

Pilot / Besatzung

Vermutlich Ofhr. Josef Krebsbach

Fallschirmabsprung, unverletzt überlebt 

 

Verbandszugehörigkeit

Unbekannt

 

Absturzdatum

13.04.1944

 

Absturzort

Affolterbach, Wiese hinter dem Gasthaus Zur Eisenbahn 

 

GPS-Koordinaten / Höhe üNN.

N49 35.950 / E08 51.145 / 355 m

 

Absturzursache

Im Luftkampf getroffen 

 

Verbleib des Flugzeugwracks

Teilweise durch Schrotthändler geborgen

 

Validierung

Sondenmessung durch Kampfmittelräumdienst

 

Zeitzeugen

Hans und Peter Heckmann, beide Affolterbach

 

Bemerkung

OWK-Bericht zum 13. April 1944:

An diesem Tag kam es zu einem Tageseinflug von feindlichen Bomberverbänden der 8. USAAF, dabei wurden 626 Bomber, geschützt von 871 Jägern, eingesetzt. Auf deutscher Seite kamen zur Abwehr 17 Tagjagdgruppen, etwa 100 Jagdflugzeuge, zum Einsatz (vergleiche Bericht oben „Großeinsatz der US-Luftwaffe“). Am Nachmittag kam es zur schweren Kämpfen am Himmel über dem Odenwald, dabei kam es zu Flugzeugabstürzen sowohl der USAAF als auch auf deutscher Seite. Ein D-Jagdflugzeug der Marke Messerschmitt wurde getroffen und stürzte kopfüber in Affolterbach hinter dem Gasthof „Zur Eisenbahn“ ab. Der dortige Wiesenboden ist moorastig, darum versank das Fluggerät fast vollständig im Sumpf. Der D-Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten und kam in Wahlen beim Friedhof zur Erde. Einige Bürger von Wahlen waren behilflich beim Zusammenpacken des Fallschirms, darauf begab sich der Pilot zu Fuß nach Affolterbach zur Flugzeugabsturzstelle. Im Gespräch mit dem Affolterbacher Bürger Hans Heckmann, der als Soldat auf Heimaturlaub war, schilderte der Flugzeugführer den Unglückshergang. Sein Fluggerät war in großer Höhe durch Feindbeschuss getroffen worden, sodass es zum Absturz mit Fallschirmabsprung kam. Vom Telefon im Gasthaus nahm der Pilot Kontakt zu seiner Einheit auf. Hans Heckmann glaubt beim Telefonat den Namen Sandhofen als Heimatflughafen des Piloten verstanden zu haben? Mit dem nächsten Zug der Überwaldbahn fuhr der abgestürzte Flugzeugführer zurück zu seiner Einheit.

 

Das Flugzeugwrack wurde nach dem Kriege nur teilweise von Altwarenhändlern geborgen. Die wichtigsten Flugzeugteile, wie Motor, Bordkanonen, Kanzel usw. waren wegen der morastigen Umgebung nicht zu erreichen. Bei Nachmessungen mit der Metallsonde konnte der Kampfmittelräumdienst Hessen am 5. Juli 1995 die Wrackteile des abgestürzten Flugzeuges eindeutig im Wiesenboden feststellen. Die Stelle wurde vermessen und der Grundstück-Besitzer informiert.

Frau Schurisch aus Fürth hatte erfahren, dass ich mich für die Flugzeugabstürze im Odenwald interessiere, deshalb rief sie mich am 11.12.1995 an. Im Gespräch konnte folgendes in Erfahrung gebracht werden:

„Frau Schurisch war während des Krieges dienstverpflichtet bei der Reichsbahn. Zufällig stand ihr Zug gerade im Bahnhof Wahlen, als es zum Flugzeugabsturz kam. Es war ein nebeliger Tag. Man hörte ununterbrochen Schüsse von Luftkämpfen am Himmel. Plötzlich ein eigenartiges Pfeifen mit nachfolgendem dumpfen Knall. Wegen des Nebels konnte man nicht bis Affolterbach sehen. Im nächsten Moment segelte ein Fallschirm über Wahlen und landete in der Nähe des Friedhofes. Als der Zug vom Bahnhof Wahlen abfuhr und im Bahnhof Affolterbach anhielt, stieg der verunglückte Pilot zu. Natürlich entwickelte sich zwischen dem Flieger und den Fahrgästen ein reges Gespräch. So war vom Piloten zu erfahren, dass er mit einem anderen Flugzeug kollidiert und deshalb abgestürzt sei. Das andere berührte Flugzeug sei bei Hemsbach abgestürzt. (PS: Diese Aussage ist nicht zu beweisen.) Frau Schurisch behauptete auch, dass an diesem Tag ein zweites Flugzeug bei Affolterbach abgestürzt sei. (vergleiche dazu Absturz Nr. 6.) 

Die Absturzstelle 1995
Druckversion | Sitemap
© Hans-Günther und Jürgen Morr