Verbandszugehörigkeit
76. Squadron
Einsatzgrund
Bombardierung von Mannheim
Pilot / Besatzung
F/S John Carles Wade-Seymor, Personal ID 1318520 (Pilot, gefallen)
F/S C.T. Talkington, Personal ID 1318396 (Navigator, überlebt, Gefangenschaft, POW-Nr. 263714)
Sgt. Donald Cameron Stewart Davie, Personal ID 1561886 (Bordingenieur, gefallen)
Sgt. William Carles Huges, Personal ID 1091670 (Funker, gefallen)
Sgt. Sidney Irving, Personal ID 1194272 (Bombenschütze, gefallen)
Sgt. Fred Hemingway, Personal ID 1773024 (Mittlerer Bordschütze, gefallen)
Sgt. Ernest Carles Goodwin, Personal ID1813726 (Heckschütze, gefallen)
Die Gefallenen verbrannten in der Maschine. Ihre sterblichen Überreste wurden auf dem Zotzenbacher Friedhof bestattet. Nach dem Krieg erfolgte die Exhumierung und endgültige Beisetzung auf dem englischen Soldatenfriedhof in Dürnbach am Tegernsee.
Absturzdatum / Uhrzeit
18. November 1943 / 21:05
Absturzort
Gemeinde Rimbach, 600 Meter östlich von Münschbach im Wald
GPS-Koordinaten / Höhe üNN.
N49° 36.493' E8° 46.945' / 260 m
Absturzursache
Nach dem Abwurf der Bomben über dem Ziel erfolgte der Abschuß durch Oberleutnant Martin Becker vom 2. Nachtjägergeschwader 6 mit einem Messerschmitt Bf 110 Nachtjäger. Für OLT. Becker war dies der 3. Luftsieg.
Verbleib des Flugzeugwracks
Bergung und Verschrottung durch die Wehrmacht
Validierung
Durch Fund von Wrackteilen
Zeitzeugen
Peter Steinmann / Zotzenbach und Hans Wagner / Mörlenbach.
Bemerkung
Am 18.November 1943 um 16:37 Uhr starteten insgesamt 835 viermotorige Bomber von verschiedenen Flugplätzen in England. Über dem Ärmelkanal trennte sich der Bomberstrom. Ein Teil nahm Kurs auf die Reichshauptstadt Berlin, die andere Gruppe flog zu ihrem Zielpunkt Mannheim. Außer dieser Halifax gingen bei dem Angriff auf Mannheim noch 22 weitere Bomber verloren. Der Pulk, welcher Berlin als Ziel hatten, verlor 9 Maschinen.
Der damals fünfjährige Hans Rauch aus Münschbach befand vor dem Absturz elterlichen Wohnhaus und erinnert sich daran, das die Halifax mit sehr lautem Geräusch und damit wohl sehr tief über die Häuser von Münschbach flog, bevor sie 500 Meter entfernt im Wald zerschellte. Hieraus läßt sich schließen, dass die brennende Maschine im Tiefflug aus westlicher Richtung kam und nicht wie ein Stein vom Himmel viel. Dies erklärt auch, dass am Absturzort keine Einschlaglöcher vorhanden sind, welche normalerweise beim senkrechten Aufschlag durch die schweren Flugmotoren entstehen.
Weiterhin gibt Herr Rauch an, das in den Wiesen zwischen Münschbach und dem Absturzort in der Nachkriegszeit immer wieder englische Stabbrandbomben gefunden wurden.
Im umliegenden Wald um die Absturzstelle finden sich mehrere Bombentrichter. Laut Herr Rauch gab es auch in den Wiesen um Münschbach viele Bombentrichter, welche aber in den Nachkriegsjahren von den Bauern verfüllt wurden. Hierbei dürfte es sich um Notabwürfe handeln, welche nicht im Zusammenhang mit dem Absturz der Halifax stehen.