Ereignis
Notlandung
Nationalität
USA
Flugzeugart
Einsitziger Jäger
Typ
North American Mustang P-51D F60
Nickname des Flugzeuges
Guarding Angel
Startbasis
Nancy - Azelot, Frankreich
Einsatzgrund
Aufklärungsflug im Bereich Heidelberg / Heilbronn
Pilot / Besatzung
Sodermark, Carl A. Am Notlandeort seinen Verletzungen erlegen
Verbandszugehörigkeit
AF III TAC IIIth. Tactical Reconnsisence Sqdn.
Notlandedatum
01.04.1945 (Ostersonntag)
Notlandeort
Ober-Abtsteinach / Flur "In der Kautenbach"
GPS-Koordinaten / Höhe üNN.
N49 32.813 / E08 46.416 / 486 m
Absturzursache
Treffer durch Flak-Beschuß
Verbleib des Flugzeugwracks
Bergung durch US-Pioniere
Validierung
Nein
Grabstätte
Ridgewood Cemetery
Des Plaines
Cook County
Illinois, USA
Zeitzeugen
Gottfried Becker, Löhrbach
Bemerkung
Hergangsbeschreibung des Flügelmanns Lt. Irvin Schutt. Frei übersetzt aus dem englischen Missing Air Crew Report MACR 13654 vom 03.04.1945
Am 1. April 1945, um 08:15 Uhr, starteten Lt. Sodermark und ich zu einer Aufklärungsmission. Lt. Sondermark war der taktische Führer und ich sein Begleiter.
Um 09:40 Uhr flogen wir eine Schleife über einen Ort, ich glaube es war Waldangelloch. Lt. Sondermark gab mir über sein Funkgerät zu verstehen, dass er runter geht um am Ortseingang verdächtige Bewegungen zu überprüfen. Ich folgte ihm abwärts und als er sein Flugzeug zur Seite neigte bemerkte ich weisen Rauch, welcher aus seiner Maschine kam. Er gab mir zu verstehen, dass er einen Treffer in den Motor bekommen habe und sich nach Norden zu den eigenen Verbänden absetzen wolle.
Ich hatte nicht bemerkt, das Lt. Sodermark einen Flak-Treffer erhalten hatte. Aber ab diesem Zeitpunkt wurde auch auf mich leichtes, gut plaziertes Flakfeuer eröffnet. Dadurch verlor ich die Sicht zu Lt. Sodermark. Ich flog etwa zwei Minuten nordwärts als sich Sodermark meldete und mir mitteilete, dass er aussteigen würde. Dies war etwa um 09:45 Uhr. Ich meldete mich sofort bei unserem Stützpunkt und erhielt einen Fixpunkt, welchen sie mir als R-7795 (um Schönau im Odw.) gaben.
Ich suchte das Gelände 10 Minuten lang ab, konnte Sodermark aber nicht finden. Daher kehrte ich zur Basis zurück.
-Ende Bericht-
Hergangsbeschreibung von Zeitzeuge G. Becker
Die US-Armee hatte schon den Überwald besetzt, musste ein US-Jagdflugzeug auf dem Flurstück Kautenbach zw. Löhrbach und Ober-Abtsteinach notlanden. Das Flugzeug berührte zuerst die Hangkante eines die Flugrichtung kreuzenden Feldweges und kam dann auf dem anschliessenden Acker zum Stillstand. Der Pilot hatte im Unterleib eine schwere Schussverletzung. Der Krieg war zwar im Odenwald beendet, aber auf dem Rest-Reichsgebiet wurde noch gekämpft. Hier war wohl der US-Jagdflieger im Einsatz und wurde dabei offenbar von der D-Luftabwehr getroffen.
Bürger der nahen Löhrbacher Häuser betätigten sich als Ersthelfer, bis die US-Wehrmacht eintraf. Man erzählte, der Pilot sei noch vor Ort seinen schweren Verletzungen erlegen.
Das Wrack blieb einige Zeit unbeaufsichtigt liegen. Dies nutzten Anwohner um brauchbare Gegenstände aus dem Flugzeug aus zu bauen und das Flugbenzin abzulassen. Der Gastwirt Hechler von der Stiefelhütte war bis 1995 im Besitz einiger Gegenstände der Mustang. Das Flugzeug wurde später von US-Pionieren abgeholt.
Interessant ist auch die Tatsache, dass ein Amerikaner kurz nach der Bruchlandung der P51 mit einem Fieseler Storch geflogen kam und die havarierte Maschine begutachtete. Der Storch landete unmittelbar neben der P51 auf einer Wiese und startete auch wieder von dort. Mit keinem anderen Flugzeug war es damals möglich, von einer solch kurzen und steilen Strecke zu starten.
Quellen:
MACR 13654
Gottfried Becker / Löhrbach
Wolfgang Götz / Beerfelden
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