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Zum Gedenken an Hans Morr

Grubenfeld "Aussicht"

Lage

Das Grubenfeld "Aussicht" liegt in der Gemarkung "In den Seufzen". Landläufig wird auch die Bezeichnung "Seufzengrund" oder "Seufzen" verwendet. Das Bergwerksfeld befindet sich am nord- westlichen Hang des Berges "Toter Mann" zwischen den Wald-Michelbacher Ortsteilen Straßburg und Ober-Schönmattenwag. Die obertägigen Anlagen befanden sich bei einer Längenausdehnung von etwa 950 m ost / west  und etwa 140 m nord / süd auf einer Fläche von ca. 20 Hektar. Die Höhe üNN. beträgt zw. 400 m und 320 m. Der Bereich ist heute überwiegend mit Fichten bewaldet.

Lage des Bergwerkfeldes "Aussicht" (gelb) und Verlauf der Materialseilbahn (rot). Bei dem Ort oben handelt es sich um Wald-Michelbach.
Bergwerksfeld Aussicht, Lage der Stollen und deren Halden, rot = Verlauf der Drahtseilbahn, blau = Bergbauweg

Aufnahme der Bergbautätigkeit

Nach erfolgreichen Probebohrungen und Konzessionsvergabe begann die Erschliessung des Feldes "Aussicht" durch die Lothringische Bergwerks- und Hüttenfirma "de Wendel" im Jahre 1895. In Spitzenzeiten waren um die 150 Bergleute, Handwerker, Fuhrleute und Hilfsarbeiter im Feld Aussicht beschäftigt. 

Nach dem Erstellen und Befestigen von Abfuhrwegen, der Anlage von Betriebsgebäuden und der Abbautätigkeit im ersten Stollen "C" wurde das Erz mit Pferdefuhrwerken vom Abbauort abtransportiert. Es ging entweder das Ulfenbachtal hinab nach Hirschhorn, oder nach Weinheim. In beiden Orten waren damals schon Bahnhöfe vorhanden, so dass das Erz von dort per Eisenbahn nach Lothringen transportiert werden konnte. Die Inbetriebnahme der Überwaldbahn im Jahr 1901 brachte eine bedeutende Produktionssteigerung, da das Erz nun nicht mehr mit den Fuhrwerken zur Bahnverladung transportiert werden musste. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Errichtung einer großen Erzreinigungs- und Beladestation am Bahnhof Unter-Waldmichelbach. Eine weitere Rationalisierung war der Aufbau einer Drahtseilbahnanlage, mit Hilfe derer das Erz von den Abbauorten zur Verladestation in Unter-Waldmichelbach transportiert wurde.

@ Die Drahtseilbahn wird links separat beschrieben.

Im Jahr 1901 wurde am Verladebahnhof eine Trockenanlage für das zu nasse Erz errichtet.

@ Die Trockenanlage wird links separat beschrieben. 

  

Produktion von 1899 bis 1911

  • Gesamt-Förderung an Mineralien brutto = 235.763 Tonnen
  • Die Mineralien die befördert wurden = 76.323 Tonnen
  • Die Mineralien brutto, die durch den Trockner gelaufen sind = 159.439 Tonnen
  • Die Differenz des Gewichtes = 28.898 Tonnen
  • Einsparung brutto = 18,12 %

 

Ende der Abbautätigkeit 

Die Abbauarbeiten endeten ziemlich abruppt am 29. September 1911. Grund waren die zunehmenden Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich. Vorzeichen des 1. Weltkriegs zeichnete sich ab und deutsches Erz sollte nicht für den Bau von französischen Kanonen verwendet werden.

Nach Stillegung des Grubenfeldes wurden alle brauchbaren Anlagen und Gegenstände planmäßig abgebaut. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurden die Stollenmundlöcher zugeschüttet. Die aus Holz gebauten Anlagen sind in den Jahrzehnten vergangen, die Stollen teilweise eingebrochen. 

An das Grubenfeld "Aussicht" erinnert heute noch die Gaststätte "Zur schönen Aussicht" Straßburg Nr. 31, welche ihren Ursprung in der Entstehungszeit der Grube hat.

Im Folgenden die Beschreibung der einzelnen Stationen des Bergwerkfeldes, beginnend von West nach Ost, also hang abwärts. Die ehemaligen Standorte sind aus der Lageskizze oben erkenntlich. Um heute nicht mehr sichtbare Bauwerke darzustellen oder Zusammenhänge zu verdeutlichen, wurden Bauwerke stellenweise durch einfache Strich-Skizzen in den Fotos angedeutet. Leider geben die Fotos auch nicht das tatsächlich vorhandene Geländerelief wieder.

Der Bergbauweg (im Plan oben blau)

Von Ober-Schönmattenwag kommend zieht sich der "Kirchweg" den Hang hinauf über den Seckenrain nach Wald-Michelbach. In Ermangelung einer eigenen Kirche zogen die protestantschen Bürger in früheren Zeiten von Ober-Schönmattenwag zum sonntäglichen Gottesdienst nach Wald-Michelbach. Durch einen neu angelegten Weg verband man den Kirchweg mit dem Ortsteil "Straßburg". Der neu angelegte weg wurde "Bergbauweg" genannt. Er verband alle Stationen des Bergwerkfeldes "Aussicht". Die Wegoberfläche erhielt einen festen Belag aus anstehendem, rotem Sandstein, welcher an einigen Stellen heute noch vorhanden ist. Über den Bergbauweg wurde- vor vorhandensein der Drahtseilbahn- auch das abgebaute Erz mit Pferdefuhrwerken zu den Bahnhöfen nach Mörlenbach und Hirschhorn abgefahren. Durch die neuzeitlichen schweren Forstmaschinen wurde der Weg schon schwer beschädigt, was auch für Bereiche des übrigen Grubenfeldes gilt.

Stellenweise ist die Pflasterung der Abfuhrwege mit Lese-Sandsteinen noch gut zu erkennen

Das Bergbaubüro, im Plan oben "N"

Hier war der Arbeitsplatz von Büro und Betriebsleiter Pelt. Vor dem Betriebsbüro verlief die sogenannte Bürostrasse. Gegenüber dem Verwaltungsgebäude lag der Stollen "E". Das Bürogebäude war- wie alle anderen Bauten auf dem Grubenfeld- in einfacher Holzbauweise ausgeführt. Vom Gebäude ist heute nichts mehr sichtbar. Die planierte Standfläche im lichten Fichtenwald ist jedoch noch gut zu erkennen.

Im Bild oben von links: Holzständer der Drahtseilbahn, Umlenkstation der Seilbahn, Werkstattgebäude, Pferdestall, Bergwerksbüro

Die Werkstatt "W" und der Pferdestall "L"

Unweit des Bergbaubüros befanden sich ein Werkstattgebäude und ein Pferdestall. In der Werkstatt befand sich eine Schmiede, mit Hilfe derer die Werkzeuge der Bergmänner repariert und geschärft wurden.

Im Pferdestall waren in der Blütezeit der Anlage 8 Grubenpferde eingestellt, welche die schweren Lasten ziehen mussten. Beide Gebäude waren analog des Bergbaubüros in einfacher Holzbauweise ausgeführt. Zwischen den Gebäuden führte der Bergbauweg durch. Von den Häusern ist heute nichts mehr sichtbar.

Vor der Werkstatt, Personen von rechts: Herr Falter, Schreiner aus Ober-Schönmattenwag, unbekannte Person, Chistian Kling, Schlosser; Herr Heiß, Schmiedemeister; Johann Riebel, Stallmeister; Herr Pelt, Betriebsleiter; unbekannte Person.

Stollen "E"

Position des ehem. Mundlochs: N49 32.985 E8 50.295

Im Bereich der Betriebsgebäude lag das Mundloch des Stollen "E" 394 müNN. Der Stollen wurde in südwestlicher Richtung in den Berg getrieben. Die Gesamtlänge Länge des Stollens betrug ca. 90 Meter. Dolomitgestein verhinderte ein weiteres Vortreiben. Der ausgebeutete Erzanteil war verhältnismäßig gering und erfüllte nicht die Erwartungen des Betreibers. Vom Stollen "E"  ist vom Mundloch aus über eine Strecke von etwa 20 Meter hangaufwärts der Einsturzgraben sichtbar. 

Blick entlang der Einsturzlinie des Stollen "E" vom Mundloch aus

Abraumhalde von Stollen "E"

Position der Halde: N49 32.996 E8 50.294.

Dem Mundloch des Stollen "E" vorgelagert liegt dessen Abraumhalde. Hier wurde sogenanntes "taubes Gestein" abgelagert. Es handelt es sich dabei um Erde oder Gestein, welches keinen nenneswerten Erzanteil enthielt. Aufgrund des Stollenvortriebs zu den Erzlagerstätten musste das taube Gestein aber von der Abbaustelle weggeschafft werden. Dies geschah mittels auf Schienen laufenden und seitlich kippbaren Wägen, den Grubenhunten. Bewegt wurden diese entweder von den Bergleuten selbst, oder wenn mehrere Wagen zu einem Verbund zusammen gekoppelt waren, mittels Pferden. Auf Höhe der Abraumhalden wurde das Material dann zu den Seiten hin abgekippt. Hierdurch entstand mit der Zeit eine in der Höhe und zum Tal hin anwachsende Fläche.

Wie alle Halden des Grubenfeldes Aussicht ist die Abraumhalde heute noch vorhanden. Hierdurch lässt sich die Lage des ehemaligen Stollen "E" gut lokalisieren.

Halde von Stollen "E", rechts, ausserhalb des Bildes, das zugeschüttete Stollenmundloch

Stollen "D

Position des ehem. Mundlochs: N49 32.995 E8 50.400.

Unterhalb von Stollen "E" befand sich das Stollenmundloch an leichter Hanglage bei 375 müNN. Das Areal ist heute nicht leicht zugänglich. Durch die Holzabfuhr mit schweren Maschinen wurde das Umfeld des Stollenmundlochs in den vergangenen Jahren stark im Mitleidenschaft gezogen. Vom Stollen ist heute nichts mehr zu sehen. Der Vortrieb erfolgte in westlicher Richtung in den Berg hinein. Man traf auf eine Erzschicht von 1,5 Meter Mächtigkeit, welche aber nach 30 Meter vor einer Granitwand endete. Da massiv Wasser und Schlamm in die Grube eindrungen und das Erzlager endete, wurde der Abbau nach der relativ kurzen Strecke eingestellt.

Abraumhalde von Stollen "D"

Position der Halde: N49 32.988 E8 50.407

Die Halde liegt direkt unterhalb des ehemaligen Mundlochs. Da der Stollen nur über eine Länge von ca. 30 Meter in den Berg hinein getrieben wurde und daher auch wenig taubes Gestein anfiel, ist die Halde nur von geringer Größe.

In der Bildmitte die Abraumhalde von Stollen "D"

Stollen "C"

Position der Stollenmundlöcher:

C1 (links) N49 32.972 E8 50.693

C2 (rechts) N49 32.978 E8 50.682

Die beiden Stolleneingänge befanden sich nur etwa 10 Meter nebeneinander in leichter Hanglage 343 müNN und stießen in westlicher Richtung in den Berg hinein.

Folgend die Beschreibung des Stollens aus original Akten der Betreiberfirma "de Wendel": 



Der erste Stollen, der Seitwärts in den Berg getrieben wurde war der Stollen "C". Die Stollenöffnung war in einem kleinen Hohlweg mit einem parallel verlaufenden Stollen. Er stieß gleich zu Beginn auf ein eisenhaltiges Vorkommenvon 0,4 m Mächtigkeit über dem Granit.

Nach etwa 80m vom Ausgang wurde das Erzvorkommen reichhaltiger und hatte an der Kante ein Gestein von unregelmäßiger Oberfläche. Im Bergwerk "Aussicht" ruhte im Gegensatz zum Bergwerk von Bockenrod- "Juno und Fortuna"- das Erzvorkommen auf dem Granit, nirgends eine Spur von Buntsandstein. Tiefer im Stollen traf man dann auf Sickerwasser und ein reichhaltiges, mächtiges Erzvorkommen von 2 bis 2,5 m Mächtigkeit, das dicke Quarzblöcke und schwarzen Sand enthielt. Die Felswand bildete dort eine Vertiefung, eine Art Mulde von geringer Tiefe und von 40 bis 50m Durchmesser. Jenseits von diesem Becken durchschneidet der Stollen etwa 15m Dolomitgestein, dann verliert das Erzvorkommen an Mächtigkeit, die Qualität des Erzes nimmt ab. Die Felswand, die sich plötzlich erhebt, bedingt, dass der Stollen im rechten Winkel nach links abbiegt und ungefähr 40m dem Granit folgt, der sich an der linken Wand erhebt. Als der Stollen am Fuße des Berghanges angekommen war, der hier abfällt, hörte das Erzvorkommen auf.



Der Bereich der beiden Stollenmundlöcher ist heute stark verbuscht und versumpft.

Oberhalb ist die Richtung der beiden Stollen streckenweise durch ihre Einsturzlinien leicht zu verfolgen.

Originalplan Beladestation am Stollen "C"
Beladestation am Stollen C.jpg
JPG-Datei [12.4 MB]
Verschüttetes, linksseitiges Mundloch von Stollen C
Bergmänner vor dem Stollen "C". In Vordergrund die Gleise und Hunte für den Erztransport
Einsturzlinie von linksseitigem Stollen C (Pfeile) oberhalb des Mundlochs

Der weitere, Untertageverlauf von Stollen "C" ist durch Einbruchstellen und einen Wetterschacht (?) im Gelände gut zu verfolgen.

Einsturzstelle von Stollen "C"

Wetterschacht (?) von Stollen "C"

Position des Wetterschachts: N49 32.973 E8 50.491

195 Meter westlich von dem Stollenmundlöchern "C", auf 372 müNN, liegt ein deutlich sichtbarer Einsturzkrater. Vermutlich handelt es sich um einen Wetterschacht der Stollen "C".

Verstürzter Wetterschacht (?) von Stollen "C"

Halde "C"

Die Abraumhalde befindet sich unmittelbar vor dem Stollen. Ihre Oberfläche ist plan geebnet und neuerdings größtenteils unbewaldet. Westlich davon verlief in einem künstlichen Geländeeinschnitt die Drahtseilbahn vorbei. 

Stollen "B"

Der Stollen "B" befand sich in einer Entfernung von 400m Luftlinie süd-westlich unterhalb von Stollen "C" auf einer Höhe von 330 müNN. Er wurde an einem Hangabsatz in süd-westlicher Richtung in den Berg getrieben.

 

Im Folgenden wieder eine Beschreibung aus den Akten der Fa. "de Wendel":

 

Nachdem in der ersten Stufe eine Lage weicher Granit durchquert war, traf man nach etwa 200 Meter auf ein Erzvorkommen von 1,5 Meter bis 2 Meter Mächtigkeit auf ziemlich unregelmäßigen Granit. Die Lage war zu gewunden, um den Transport mit Pferdewagen zu ermöglichen, deshalb musstresie auf 50 bis 60 Meter begradigt werden. Der Stollen setzte sich in den Erzvorkommen noch auf etwa 100 Meter fort, die Erzadern wurden schwächer und schwächer und endeten in außergewöhnlich hartem Dolomitgestein am Fuße einer Felswand.

 

Aus obiger Beschreibung kann abgeleitet werden, dass die Gesamtlänge des Stollens mindestens 300 Meter betrug. Daß Stollen "B" die größte Gesamtlänge aller Stollen im Feld Aussicht hatte, zeigt auch dessen große Abraumhalde. Der unterirdische Verlauf des Stollens im Gelände ist heute stellenweise noch durch seinen Einsturzgraben kenntlich. Für den Abtransport des tauben Gesteins mit den Grubenhunten wurde der querende Kirchweg mit einer Holzbrücke überbaut. 

Im Vordergrund die Planfläche der Halde "C". Links, ausserhalb des Bildes, die beiden Stollenmundlöcher. Rechts am Bildrand gut sichtbar der Geländeeinschnitt (gelbe Linien), durch welchen die Trasse der Drahtseilbahn verlief.
In der Bildmitte läuft der Einsturzgraben von Stollen "B" den Berg hinauf

Halde "B"

Die Halde liegt wiederum unterhalb des Stollens und wird von diesem durch den querenden Waldweg getrennt. Sie wurde in östlicher Richtung in der Länge aufgeschüttet, die Füllfläche wurde nicht planiert. Diese Halde ist die größte Abraumhalde im Feld Aussicht, da wie oben beschrieben Stollen "B" die größte Länge aller dortigen Stollen hatte. Dei einer Länge von 80 Metern, Breite von 15 Metern und einer Höhe von 7,5 Meter wurden hier 4500 m3 Abraum gelagert (alles ca. Angaben). Zwischen Stollen "B" endete und dessen Halde lag in der ersten Ausbaustufe die Talstation der Drahtseilbahn bzw. endete diese. Umgangssprachlich wird die Halde "Eselsbuckel" genannt.

Die große Halde "B". Vom Stollen "B" kommend überquert die Holzbrücke den alten Kirchweg. Auf der Brücke waren Gleise für die Grubenhunte (Kipploren) verlegt, mit denen der Abraum zur Halde befördert wurde
Der Wasserkastenaufzug an seinem ehemaligen Standort vor Stollen "B". Dahinter lag der heute aufgefüllte Teich. Der Kirchweg im Vordergrund wurde durch eine Holzbrücke überspannt, über welchen mittels Hunte der Abraumtransport zur Halde "B" erfolgte

Der Wasserkastenauzug

Vor dem Stollen "B" stand der Wasserkastenaufzug. Es handelte sich hierbei um einen Holzturm, der über einem senkrechten Schacht von Stollen "A" errichtet wurde. Der Schacht hatte zwei Aufgaben. Zum einen die Bewetterung, d.h. die Frischluftversorgung im Stollen "A" sicher zu stellen. Stollen "A" hatte am Standort des Wetterschachts schon eine Länge von 180 Meter unter Tage. Wesentlich wichtiger war aber, dass durch den Wetterschacht das geförderte Erz und der Abraum mit Hilfe des Wasserkastenaufzugs nach oben gefördert wurde. Dies ermöglichte den Abtansport des Erzes mittels der Drahtseilbahn, denn diese endete in der ersten Ausbaustufe vor Stollen "B", das Mundloch von Stollen "A" lag 220 Meter weiter talwärts. Der Abraum von Stollen "A" wurde bis zur Verlängerung der Drahtseilbahn zu Stollen "A" ebenfalls auf der Halde "B" abgelagert. Das für den Aufzugbetrieb erforderliche Wasser wurde in einem angelegten Teich aufgestaut. Der Teich lag in einer Senke 30 Meter westlich (hangwärts) des Wasserkastenaufzug. Er ist heute nicht mehr vorhanden, da er in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg aufgefüllt wurde. Die ehemalige Teichfläche ist heute eine planierte Waldwiese.

Wasserkastenaufzug, Funktionsbeschreibung

Stollen "A"

Position des Stollenmundlochs: N49 32.884 E8 50.992

Zusammen mit Stollen "U" lag der Stolleneingang am tiefsten Hangpunkt auf einer Höhe von 320 müNN.

Im Folgenden wieder die Beschreibung der Anlage aus Akten der Betreiberfirma:

 

Talwärts von Stollen "B" wurden weitere Erzvorkommen gefunden. Daher wurde der Stollen "A" 145 Meter unterhalb des Stollen "B" gebohrt. Er durchstieß über Tage weichen Granit, bevor er auf ein Erzvorkommen von , 5 Meter bis 0,8 Meter stieß. Diese Erzader setzte sich bis auf 180 Meter fort und endete in taubem Gestein. Das Vorkommen verringerte sich und war mit Selen vermischt.

 

Die Lage des ehemaligen Stollenmundlochs ist heute noch gut zu erkennen. Deutlich sichtbar zieht sich der Einbruchgraben des Stollens ca. 50 Meter den Hang hinauf in Richtung Stollen "B".

Mundloch des Stollen "A"
Einsturzlinie von Stollen "A" über dem Mundloch

Halde "A"
Position der Halde: N49 32.899 E8 51.003

Die große, ca. 110 Meter lange  Halde liegt bei 322 müNN quer zum Stollenverlauf "A" in nord-südlicher Richtung am Hang. Die Menge an dort abgelagertem Material dürfte bei etwa 4.000 Kubikmeter liegen.

Neuzeitlicher Stolleneinbruch
Die Halde "A", der Länge nach von Süd nach Nord fotografiert

Stollen "U"

Position des Stollenmundlochs: N49 32.871 E8 51.002

30 Meter südlich von Stollen "A", 317 müNN, wird das Mundloch von Stollen "U" vermutet. In den alten Aufzeichnungen ist von einem "Wasserstollen" die Rede. Entsprechende Geländemerkmale deuten darauf hin. Mit Bestimmtheit lässt sich hierzu aber im Moment noch nichts genaueres sagen.

Vermutetes Mundloch von Stollen "U"

Untere Schmiede

Position der Schmiede: N49 32.916 E8 50.989

Zwischen der talseitigen Endstation der Drahtseilbahn und der Halde "A" lag die untere Schmiede. Die Halde "A" wurde quasi an drei Seiten um die Schmiede herum aufgeschüttet. Leider ist von dem Gebäude kein Foto oder sonstige Unterlagen mehr erhalten. Der Standort konnte durch Auffinden von schmiede- und werkstattspezifischen Metallgegenständen lokalisiert werden. Es dürfte sich um ein einfaches Holzgebäude auf einer  Fäche von etwa 3 x 4 Meter gehandelt haben.

Ehem. Standort der unteren Schmiede vor der Halde "A"
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© Hans-Günther und Jürgen Morr