www.Morr-Siedelsbrunn.de
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Zum Gedenken an Hans Morr

CdL Seite 2 

 

Nachfolgend die Vorstellung der vom Camp de Ludwigswinkel im Jahr 2024 noch vorhandenen baulichen Reste bzw. die damit in Verbindung stehende Infrastruktur.

 

Baracken

Die Grundfläche einer Mannschaftsbaracke betrug 52 x 12 Meter = 624 m2 Grundfläche. Im Lager gab es 32 Sück dieser hölzernen Kasernen. Bei der genannten Maximalbelegung des Lagers von 3.600 Personen abzüglich geschätzten 100 Mann höherer Ränge, Kranke und in Urlaub befindlichen Soldaten, welche nicht in den Baracken untergebracht waren, wäre jede Mannschaftsbaracke mit max. 100 Soldaten belegt gewesen.

 

Die beiden folgenden Bilder zeigen die einzige, heute noch erhaltene Lager-Baracke. Sie stand bis nach dem 2. Weltkrieg in der Hauptstraße 14 in Fischbach. Von dort hat sie der Musikverein Rumbach geholt um die zerstörte Musikhalle in Rumbach zu ersetzen (Quelle: Bürgermeister Ralf Weber, Rumbach).

Ehemalige Lagerbaracke, heute in Rumbach

Hinsichtlich Unterbringung von Mannschaften und Pferden sei an diese Stelle noch erwähnt, dass die Truppen zum CdL marschierten. Da der Anmarsch und Heimmarsch in den seltesten Fällen an einem Tag zu bewerkstelligen war, mußten die Soldaten in Orten an den An- Abmarschwegen übernachten. Hierzu gibt folgende Liste Auskunft.

 

Beispielsweise mußten in Rumbach vom 24.08.1922 auf den 25.08.1922 folgende Köpfe privat (Offiziere) und in Scheunen (Mannschaften und Pferde) untergebracht werden:

 

  • 12 Offiziere
  • 480 Mannschaften
  • 47 Pferde

 

Rumbach verfügte zu der Zeit gerademal über 404 Einwohner. Man kann sich vorstellen, dass das die Ortsbewohner stark belastete. Zumal die Franzosen und ihre Pferde ja auch verpflegt werden mußten. 

Es wurde daher erwogen, an sämtlichen Anmarschwegen in Tagesettappenentfernung Baracken und Ställe zu bauen, worin Mensch und Tier hätten übenachten sollen. Da in diesem Fall in 65 Etappenorten eine Unzahl neuer Gebäude hätten entstehen müssen, war das Thema aber wieder schnell vom Tisch.

Liste mit Stationsetappen und Belegungszahlen (Auszug)

Offiziershäuser

Das französische Militär forderte die Errichtung von massiven Wohngebäuden für ihre hohen Lageroffiziere. Es entstanden somit 300 Meter außerhalb des Lagerareals drei nebeneinander liegende Häuser. Auf den folgenden Bildern (von links nach rechts) sind die Gebäude für Kommandant, General und Major abgebildet. Für das Generalshaus wurde explizit der Schreinerausbau und das Parkett in Eichenholz gefordert. Die Wohnungen verfügten über Badewannen und Toiletten mit Spulwasser. Unter anderem beinhalteten sie Büros für die Ordonanzen.

Alle drei Gebäude sind erhalten und werden als private Wohnungen genutzt. 

Damals und heute: Von links nach rechts: Haus des Lagerkommandanten, des Generals, des Majors

Kaserne der Wachkompanie

Für die dauernde Unterkunft einer Lager-Wachkompanie schrieben die Franzosen den Bau einer Kaserne vor. Der Bau dieses ca. 60 x 15 Meter Grundfläche messenden Gebäudes wurde massiv aus vor Ort anstehendem Sandstein ausgeführt. Die Kapazität wurde füe 200 Mann ausgelegt. Das Gebäude beherbergte einen Speisesaal für 250 Mann, 10 Unteroffizierszimmer, 2 Büros, 2 Magazine, einen Waschraum mit 20 Zapfstellen und im OG eine eigene Krankenstation mit 14 Betten. Der Luftraum pro kranker Person war mit 17m3 vorgeschrieben. Für den Uhrenturm war eine Höhe vom Boden bis Mitte Zifferblatt von 8 Meter vorgeschrieben. Die Turmuhr mußte an 2 Seiten Zifferblätter (und Zeiger) aufweisen.

 

Das Gebäude wurde nach Abzug der Franzosen u.a. als Gerberei verwendet. Nach Aufstockung und umfangreicher Modernisierung dient es heute für viele Menschen als Wohnung.

Leider hat man bei der Dacherneuerung den ehemals in der Dachmitte befindlichen kleinen Uhrenturm nicht mehr aufgebaut.

Kaserne mit Uhrenturm (roter Pfeil)
Heutige Ansicht der ehem. Wachkompanie-Kaserne

Lager Lazarett

Auch die Errichtung eines massiven Lagerlazarts wurde vom französische Militär gefordert. Das Gebäude wurde am Nordrand außerhalb des Lagers mit 50cm starken Außenwänden errichtet. Es hatte eine Kapazität von 50 Mannschaften und 6 Unteroffizieren. Es verfügte ferner über Zentralheizung, Be- und Entlüftungsvorrichtungen (?) und Fussboden aus Eichenholz.

Außer den Krankenzimmern waren Besuchszzimmer, Wartezimmer, Kleiderraum, Speisesaal, Bade- und Waschräume, Apotheke und Arztzimmer vorhanden. Toiletten und ein OP-Raum wurden in den französischen Leistungsanforderungen nicht erwähnt, waren aber sicherlich vorhanden.

 

Nach dem französischen Truppenabzug diente es während des 2. Weltkriegs als Lazarett. Danach als Müttergenesungsheim der AWO. Zu dieser Zeit wurde an der rechten Gebäudeseite ein vorspringender Speisesaal-Anbau hinzungefügt.

Bis ins Jahr 2005 beherbergte das Haus als Übergangsaufnahme russische Aussiedler. Danach ging es in Privatbesitz über. Bis dato (2024) steht das Gebäude leer. Über eine  weitere Nutzung ist nichts bekannt.

Damals und heute: Lazarett um 1925 und im Jahr 2024

Küche, Bau 204

Von den ehemals vier über das Lagerareal verteilten Küchen hat sich das Massivgebäude Nr. 204 erhalten. Es wird aktuell als Wohnhaus genutzt.

Bau 204, ehem. Küche

Ehemaliges Lagerareal im Lidar-Laserscan

Die Geländeabtastung mittels Laserscan ermöglicht ein herausrechnen der Vegetation und der Gebäude, so dass die darunter liegende Bodenoberfläche sichtbar wird.

Laserscan des Lagerareals

Legende zu obigem Bild:

1. Unterirdischer Verlauf der Frischwasserleitung zum Lager (kenntlich durch Bodensetzung)

2. Sandsteinbrüche zur Steingewinnung für die festen Gebäude

3. Erdabraum der unterirdischen Wassertanks

4. In der rot umrandeten Fläche die Grundfläche von abgetragenen Gebäuden und Kasernen (überirdisch nicht sichtbar, Areal ist heute bewaldet)

5. Offene Manövergräben

Deutsche Lagerverwaltung

Für den Bau, die Verwaltung und Unterhaltung des Lagers errichteten die Deutschen ein Jahr nach Baubeginn des Franzosenlagers parallel zur Landgrafenstraße in Ludwigswinkel auf einem 5300 m2 großen Grundstück einen dreiteiligen, 95 Meter langen Gebäudekomplex. Das Gebäude war eine Zweigstelle der Reichs-Vermögensverwaltung, welche in der Weimarer Republik die fremdbesetzten, deutschen Reichsgebiete verwaltete. Die Genehmigung für den Bau wurde erst erteilt, nachdem die damals schon vor Ort befindlichen Beamten wegen ihrer primitiven Behausungen mehrmals öffentlich protestiert hatten.

Rot, Gebäude der Lagerverwaltung auf einer zeitgenössischen Karte

 

Folgende Beamten war für den Verwaltungsbau vorgesehen:

  • 1 Verwaltungsinspektor
  • 2 Oberverwaltungssekretäre 
  • 2 Verwaltungssekretäre
  • 1 Bausekretär
  • 2 Hauswarte

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Summe 8 Beamte

 

An Wohnungen wurden eingeplant:

  • 4 Wohnungen für verheiratete, mittlere Beamte
  • 4 Wohnungen für unverheiratete, mittlere Beamte
  • 2 Wohnungen für Hauswarte

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Summe 10 Wohnungen

 

Das Gebäudeensemble hat sich mit Außenmauern, Treppenaufgang und Pflasterung bis heute im Ursprungszustand erhalten. Es wird aktuell als Wohnungen genutzt.

Gebäude der Lagerverwaltung bzw. Zweigstelle der Reichs-Vermögensstelle.

Stromversorgung

Zeitgemäß erfolgte die Stromversorgung des Franzosenlagers mittels Masten-Überlandleitung von Bundenthal aus kommend. Dort wurde an der 20 KV Station der Ludwigshafener Pfalzwerke der Strom abgenommen und mit einer 3 x 25mm2 Leitung zum am Nordrand des CdL errichteten Trafoturms geführt. Auf einem zeitgenössischen Sw-Bild sind einige der hölzernen Strommasten parallel zur Landstraße Bundenthal-Rumbach zu erkennen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren an diesen Masten auch die Telefonleitungen für die Wasgenwaldbahn-Stationen befestigt.

Rote Pfeile = Strommasten im Rumbacher Tal. In der Bildmitte oben erkennt man die Fladensteine. In der Bildmitte die Wasgenwaldbahnstrecke von Bundenthal nach Rumbach.

Im Turm wurde die Spannung auf 220V transformiert. Danach erfolgte die Weiterleitung an die Verbrauchsstellen. Insgesamt wurden 1400 Beleuchtungsstellen bedient.

Der Trafoturm gegenüber der Wasgaustraße 31 ist erhalten geblieben und erfüllt seine Ursprungsfunktion auch heute noch.

Der Trafoturm im Jahr 2023.

Trinkwasserversorgung

Unter der zugewachsenen Haube befindet sich die Brunnenstube des Saarbrunnens.

Für die maximal 3600 Soldaten im Lager und deren Pferde wurde Trinkwasser in ausreichender Menge benötigt. Eine geeignete, 12 Meter höher gelegene Quelle fand man 2,7 km nordwestlich des Lagers an der Landstraße nach Eppenbrunn. Hier, am so genannten "Saarbrunnen", wurde eine Quellfassung errichet. Mittels natürlichem Gefälle floß das Wasser von dort durch eine Rohrleitung mit 20 cm Innendurchmesser talwärts. 400 Meter nordwestlich des Lagers gelangte es in einen zylindrischen Sammelschacht von 14 m3 Fassungsvermögen. Durch eine Rohrleitung wurde aus diesem überschüssiges Wasser zum Saarbach abgeleitet.

 

Bis 1997 bezog die Gemeinde Ludwigswinkel einen Teil ihres Trinkwassers aus dieser Anlage, weshalb bei Bedarf Renovierungen und Modernisierungen im Inneren der Anlagen und Gebäude vorgenommen wurden. Dies lässt sich anhand der folgenden Bilder erkennen, auf denen u.a. Edelstahleinbauten, Schaltschränke und Wandanstriche zu sehen sind.

Sammelschacht und Blick in dessen Inneres

 

Der folgende Plan zeigt außerhalb der roten Umrandung die Wasserversorgung der "Fischbacher Gruppe". Diese Orte wurden jedoch erst nach Aufgabe des Lagers ans Frischwassernetz angeschlossen.

Rot umrandet Plan der Frischwasserversorgung des Franzosenlagers

Pumpenhaus

Von Sammelschacht saugte eine Pumpe das Wasser an. Im französischen Leistungsbefehl ist als Antrieb explizit eine Dampfmaschine gefordert. Ob diese zur Ausführung kam, oder gleich ein Elektroantrieb verbaut wurde, ist nicht überliefert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es aber gleich ein Elektromotor. Denn der Betrieb einer Dampfmaschine wäre wesentlich personalintensiver gewesen.

Das Pumpenaggregat förderte das Wasser durch eine Druckleitung in einen rund 200 Meter talwärts und 20 Meter oberhalb im Berghang eingebauten unterirdischen Wasserspeicher (Hochspeicher). Die Pumpe befand sich in einem eigens hierfür errichteten Gebäude. Sie wurde durch einen im Hochspeicher (siehe nächstes Kapitel) befindlichen Niveauschalter automatisch eingeschaltet, wenn der Wasserstand durch Verbrauch im Hochbehälter das voreingestellt Niveau unterschritten hatte. 

Leider ist das Dach des Pumpenhauses defekt. Durch eindringendes Regenwasser wird das Gebäude, um welches sich niemand mehr kümmert, leider weiter verfallen.

 

Die folgenden Bilder zeigen den Innenzustand des Gebäudes nach Ausbau der  Ludwigswinkeler Wasserversorgungsanlage. 

 

Talseite des Pumpenhauses

Wasserhochbehälter

Talseite des Wasserspeicher-Überbaus

 

Der Wasserhochbehälter wurde frostfrei unter die Erdoberfläche eingebaut. Er lag 20 Meter über dem Lagerareal und bestand aus 4 langrechteckigen, parallel liegenden Becken. Wobei jeweils 2 miteinander verbunden waren. Durch diese Separierung war es bei Wartungen oder Störungen möglich, die Wasserversorgung im Lager aufrecht zu erhalten, da auch dann noch eine Wasser- Speichereinheit nutzbar war.

Die Länge der Speicherbecken betrugen zwischen 13 und 15,3 Meter. Die Breite einheitlich 3,40 Meter. An den Wänden haben sich in 2 Meter Höhe Spuren der maximalen (neuzeitlichen) Füllhöhe gebildet. Hieraus errechnet sich eine Füllmenge von 386.000 Liter für die gesamte Einheit. Die Anlage wurde für 500 Kubikmeter Wasser ausgelegt, was dem geplanten Wasserverbrauch des CdL in 24 Stunden entsprach.

 

Weitere Ansichten des Gebäudes

Über dem unterirdischen Behälter wurde ein rechteckiger Bau aus Sandsteinen errichtet. In ihm befand sich die Verrohrung für den Zulauf vom Pumpenhaus und die Ablaufleitungen ins Lager und zu den Offiziershäusern. Vom Gebäudeinneren war der Einstieg in die 4 Speicherbecken mittels Leiter möglich, sofern diese entleert waren. Im dem kleinen Haus war auch die Regeleinrichtung für die Förderpumpe installiert. Leider ist auch an diesem schmucken Gebäude das Dach beschädigt, so dass Regenwasser eindringt. Der Bau ist daher dem allmählichen Verfall preisgegeben.

der Mitte der Füllstandanzeiger In der Bildmitte der Füllstandzeiger. Zu dessen Seiten die Leitern zum Abstieg in die Zisternen
Zugangstür und Lichtfenster

Folgendes Foto zeigt die im Untergeschoß des Hochspeichergebäudes befindliche Verrohrung. Außer der Zu- und Ableitung des Trinkwassers befanden sich dort Rohre für störungsbedingten Überlauf und Leitungen zum Leeren der Wasserbehälter. Mittels Drehschieber erfolgte die Bedienung von Hand. Die Rohrdimensionierung von DN250 lässt auf einen zeitweise hohen Wasserdurchsatz schließen. 

 

Verrohrung im Untergeschoß
 
Die Höhe des Füllstands wurde mit Hilfe eines Schwimmers ermittelt, welcher sich in einem Gußrohr abhängig vom Wasserstand in den Behältern vertikal bewegte. Mittels eines Drahtseils wurde die Schwimmerposition mechanisch auf eine analoge Uhr und einen elektrischen Potentiometer übertragen. Somit wurden die Förderpumpen in Abhängigkeit des Zisternen-Füllgrads automatisch zu- bzw. abgeschaltet.

Das gespeicherte Wasser gelangte aufgrund des Höhenunterschieds zwischen Zisterne und Verbraucher mit einem Druck von ca. 2 bar ins Lager bzw. an die Verbrauchsstellen in den Offiziershäusern.

 

Für Löschwasser bestand eine separate Wasserleitung im Lager, welche sich an (X) Hydranten verzweigte.

 

Hinweis: Die Wasserversorgung wurde nach Abzug der Franzosen von den Gemeinden Fischbach und Ludwigswinkel übernommen und bis 1997 betrieben. Obige Bilder vom Inneren des Pumpenhauses und des Hochspeichers zeigen den Zustand aus dem Jahr 2022, nach Demontage der Betriebseinrichtungen.

Abwasser Ableitung und Aufbereitung

Regenwasserableitung

Kanaldeckel der Regenwasser-kanalisation mit Feststoff-Fangkorb

Für die Ableitung der Abwässer aus dem CdL wurde eine aufwändige Kanalisation aus Beton-Fertigteilen unter den Lagerstraßen errichtet.

Es ist erstaunlich, dass damals schon separate Leitungsstränge für Regenwasser und Schwarzwasser verlegt wurden.

Der Rohrdurchmesser der Kanalisation begann im hinteren Lagerteil mit 30 cm und erweiterte sich im Hauptkanal auf 50 cm Durchmesser. Sämtliche, heute noch sichtbare Teile der Anlage zeugen von einer hohen Qualität der verwendeten Materialien und einem einwandfreien, handwerklichen Verbau. Die Anlage wäre auch heute, 100 Jahre nach ihrer Errichtung, noch uneingeschränkt funktionsfähig, wenn sie mancherorts nicht durch neuzeitliche Baumaßnahmen zerstört worden wäre.

 

Nachfolgendes Bild zeigt das Innere eines Regenwasserverteilers im ehemaligen, hinteren Lagerteil (Stallungsbereich).

Das Regenwasser kam von oben (11 Uhr) und von rechts (2 Uhr). Es lief nach unten (6 Uhr) ab in Richtung Hauptkanal.

Rot gekennzeichnet sind die in der Höhe verstellbaren Schieber samt Gestänge (unteres nicht mehr komplett) und deren beidseitige Führungen. Durch Drehen mittels von oben / außen einsteckbarer Kurbel wurden die Schieber in der Höhe verstellt. Hierdurch konnten zustandsbedingt unterschiedliche Durchfluss- bzw. Ablaufmengen eingestellt werden. Was wiederum entsprechend ausgebildetes Personal erforderte.

Inneres eines Regenwasserverteilers

 

Das nächste Bild wurde von oben in den (geöffneten) Regenwasser-Hauptkanal aufgenommen. Dabei sind:

1 = der heute noch wasserführende Hauptkanal

2 = ein hölzerner, höhenverstellbarer Trennschieber

3 = ein tiefer als der Hauptkanal (1) liegendes Sammelbecken, in welches bei Bedarf durch Hochziehen (Öffnen) des Trennschiebers 2 am Grund des Hauptkanals (1) befindliche Feststoffe wie Sand, Erde, kleine Steine, eingespült und anschließend von Hand abgeschöpft  werden konnten.

Blick in den offenen Regenwasser-Hauptkanal.

 

Bei der neuen Kläranlage von Ludwigswinkel sowie in der Nähe des Nachbarorts Fischbach befinden sich Beton-Fertigteile, welche dem CdL zuzusprechen sind. Es dürfte sich hierbei um Ein- oder Auslaufmäuler der Abwasseranlagen handeln. Unklar ist wie und warum sie dahin kamen.

Im freien Feld befindliche Betonfertigteile des CDL

 

Die nachfolgende Karte zeigt die Standorte der noch zugänglichen Kanalschächte und den Verlauf der Regenwasserkanalisation auf dem Gelände des ehemaligen. Tatsächlich war diese Anlage bedeutend umfangreicher. Der Rest ist durch die neuzeitliche Überbauung nicht mehr  auszumachen. 

 

Es bedeuten:

  • Roter Ring = Zugängliche Kanalschächte
  • Blauer Ring mit Stern = Der Regenwassereinleiter in den Mühlgraben.
  • Der schwarze Ring (Schacht 5) gehört zur Schwarzwasserkanalisation.

 

Die im Hauptkanal gesammelten Regenwässer wurden in Höhe des Lagereingangs in den dort vorbei geführten Mühlgraben eingeleitet.

Aus dem Einleitungsrohr läuft auch heute noch Wasser. Die Anlage versieht also auch 100 Jahre nach ihrer Erbauung (jedenfalls teilweise) ihren Dienst.  

Zugewachsener Regenwassereinleiter
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© Hans-Günther und Jürgen Morr