Dieser Bereich ist nicht öffentlich zugänglich!
Die Anzahl und Größe der Schießbahnen veränderte sich waffenbedingt während der langjährigen Nutzung des Übungsplatzes. Wobei immer vom Randbereich des Platzes aus, durch einen festgelegten Korridor, in Richtung Platzzentrum geschossen wurde.
Die folgende Abbildung aus der Zeit der französischen Besatzungszeit um 1980 zeigt 14 Schießbahnen, deren Korridore sich teilweise überschneiden. Die Bahnnumerierung beginnt etwa bei 12 Uhr mit 1 und setzt sich im Uhrzeigersinn fort. Bei 9 Uhr befindet sich die Schießbahn 12. Sie ist die größte Bahn des Platzest und auch noch heute im Gelände sichtbar. Daher soll sie im Folgenden beschrieben werden.
Die Schießbahn Nr. 12 liegt in der westlichen Platzhälfte. Der Schußkorridor zieht waagerecht zur Platzmitte. Mit einer Gesamtlänge von 2700 Meter bot die Bahn ausreichend Möglichkeit, um Schießübungen mit modernen Panzern durchzuführen. Das folgende Bild zeigt die Schießbahn Nr. 12 von West nach Ost. Am unteren rechten Rand des Bildes sieht man den Kommandoturm (roter Pfeil, nur Dach sichtbar), von welchem aus das Schießen geleitet wurde. Davor (gelbe Fläche) eine Betonfläche, auf welcher die Panzer nebeneinander Aufstellung nahmen. Daran anschließend 3 parallel talwärts führende Schotterwege. Diese laufen an ihrem Ende nach 860 m in einer großen Betonplatte zusammen. Ein separater Weg (linke Wegespur im Bild) diente der Rückfahrt der Panzerfahrzeuge zum Ausgangsplatz.
Geschossen wurde sowohl bei stehendem Fahrzeug auf die (gelben) Betonplatte, als auch bei Fahrt entlang der zum Tal führenden 3 Schotterwege. Bedingt durch die Anzahl der Schießbahnwege konnten 3 Panzer parallel fahren und dabei schießen.
Legende zu obigem Bild
Roter Pfeil im Vordergrund rechts: Beobachtungsturm
Gelbe Fläche im Vordergrund: Aufstellplatz der Panzer
Blaues Oval: Ehemaliger Ortsbereich Gruorn
Rote kurze Querbalken: Ziele bzw. Klappscheiben
Rotes Rechteck oben Bildmitte: Zielsteinbruch Traiflinger Kopf
In einer Entfernung von 1000 m vom Startplatz befanden sich die ersten Klappziele (Scheiben), welche sich rechts und links des weiteren Bahnverlaufs befanden. Weitere folgten versetzt entlang der Schießbahn. Wurden sie getroffen, klappten sie nach hinten um. Mittels Elektromotor konnten sie vom Kontrollturm aus wieder aufgerichtet werden. Waren sie zerschossen, wurden sie ausgewechselt.
160 m vor dem Zielsteinbruch "Traiflinger Kopf" kreuzen sich Schußbahn und Straße in spitzem Winkel. An diese Stelle befinden sich viele Schrammen von zu tief liegenden Projektilen im Straßenteer.
Hauptzielplatz war der Zielsteinbruch "Traiflinger Kopf" an Ende der 2700 m langen Schießbahn. Dort hat man eine Steinbruchwand als Kugelfang angelegt. Davor befand sich quer zur Schußrichtung eine 8 m breite Berme, dann kam ein Eisenbahngleis. Dem folgte unmittelbar eine ca. 1 m hohe Mauer. Diese wurde auf der Außenseite mit einem 8 m breiten Erddamm angeschüttet.
Auf dem Eisenbahngleis lief motorisch angetrieben ein Zielwagen mit aufgesetzter, zweidimensionaler Panzer-Attrappe. Deren Steuerung erfolgte wiederum vom Kontrollturm aus.
Der Erddamm in vorderster Ebene diente dem Schutz des Zielwagens. Der Damm sollte ein zu tief fliegendes Projektiel aufhalten, welche den Zielwagen hätte zerstören können.
Die Schießbahn Nr. 12 wird auf dem öffentlich zugänglichen Weg nach Gruorn gekreuzt. Sie ist in Teilen vom öffentlichen Weg aus einsehbar. Idealerweise mit einem Fernglas.