Aktuelle Bilder vom Remonte-Depot
Dieses Areal ist nur im Rahmen von Event-Veranstaltungen zugänglich!
Als der Truppenübungsplatz Münsingen 1895 in Betrieb ging, gab es noch keine motorisierten Einheiten. Kavallerieeinheiten benötigten Pferde und alle Zudienste mußten von Pferden geleistet werden. Um einen entsprechenden Nachschub an Reit- und Zugpferden zu gewährleisten, wurde 1898 durch das Kriegsministerium Württembergs rund 7,5 km östlich vom Alten Lager Münsingen, beim Dorf Breithülen, das Remonte-Depot errichtet. Es lag damit unmittelbar am südöstlichen Rand des Truppenübungsplatzes. Im Wilhelminischen Kaiserreich existierten weitere 17 dieser Depots, vornehmlich im Osten des Reichs.
Das Depot hatte konkret die Aufgabe, die jungen, vom Militär aufgekauften Pferde für den Militärdienst 4 Jahre auszubilden, bzw. bis zur Übergabe an die Truppe zu versorgen und zu beherbergen. 300 Pferde konnten auf dem 13 Hektar großen Areal untergebracht werden.
Die langgestreckten, aus Backstein errichteten Stallungen dominieren das Areal. Im Depot waren u.a. eine Beschlagschmiede, Pferdekrankenhaus mit Badebecken, Seuchenstation und Villa für den Leiter des Guts vorhanden. Die Angestellten wohnten in den umliegenden Häusern. Um das Depot befanden sich die großen Sommerweiden, welche für den Freilauf der Pferde erforderlich waren.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Pferdeausbildung in Breithülen eingestellt. Erst die Nationalsozialisten reaktivierten den Betrieb wieder. Zu Beginn des 2. Weltkriegs und in dessen Verlauf waren Pferde als Zugtiere immer noch unersetzlich. Nach dem letzten Weltkrieg war mit Pferdehaltung dann endgültig Schluss. Die Reit- und Zugtiere wurden von motorbetriebenen Fahrzeugen abgelöst. Danach diente das Depot als Kuh- und Schweinezuchtbetrieb, bis 1961 die Bundeswehr das Gelände als Mobilmachungsstützpunkt wieder besetzte. Aus dieser Zeit stammen die außerhalb des Depots stehenden Blechhallen. Ab 2004 erfolgte die endgültige militärische Aufgabe des Areals.
Das Remonte Depot befindet sich seit 2012 in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Teilbereiche sind der Verwaltung und Produktion der Schuhfirma Vitaform vorbehalten. Einige Gebäude sind für Events anmietbar.
Nachfolgend ein Link für weitere Infos zur Geschichte des Depots.